Wer wiederum mit moderner Kunst wenig anfangen kann, wird lachen können, weil er sich in seinem gesunden Menschenverstand bestätigt fühlen darf. Haben wir’s doch immer geahnt, dass viele Künstler noch den größten Müll als Kunst verkaufen.
Anregung zum Denken
Weil’s gut und locker und flockig gezeichnet ist, geht auch das eine oder andere Klischee mal an. Vor allem aber, weil Gaymann überhaupt keinen Frontalangriff auf die moderne Kunst und ihre Protagonisten startet, sondern die Sache differenzierter sieht. Sein Ziel sind Bildungshuberei, Durchkommerzialisierung und Ahnungslosigkeit. Das Lachen soll ein Stück weit aus der selbst verschuldeten Abhängigkeit von der Meinung anderer befreien. Eine Anregung zum Denken, gegeben von jemandem, der Kunst liebt, aber auch ihre Absurditäten kennt. „Es muss einem nicht alles gefallen, und wenn es von einem noch so berühmten Künstler stammt“, sagte Peter Gaymann beim Aufbau seiner Ausstellung zum Kurier. „Man kann auch mal etwas für Quatsch halten.“ Gaymann will Kunst vom Sockel holen. „Ein bisschen lockerer Umgang, das wäre schön. Da darf schon mal jemand sagen, das kann ich auch. Er kann‘s ja mal probieren.“
Den letzten Satz hat er übrigens mit einem so hinterkünftigen Lächeln gesagt, dass man annehmen darf, er könne das Ergebnis in vielen Fällen voraussagen.
INFO: „Peter Gaymann. Reif fürs Museum“: Die Ausstellung in der Ausstellungshalle des Neuen Rathauses ist bis 24. Juni zu sehen.