Der kleine Eren leidet an der seltenen Mittelmeerkrankheit Apothekenkunden spenden fast 1300 Euro für kranken Jungen

Von Norbert Heimbeck
Spende, Markt-Apotheke, Ute Mauch, Zeynep Alca am 31.10.2013. Foto: Ronald Wittek Foto: red

„Die Hilfsbereitschaft der Bayreuther ist einfach toll." Ute Mauch von der Markt-Apotheke ist begeistert: Sie hat bei einer Spendenaktion für den kleinen kranken Eren unter ihren Kunden 1262,60 Euro gesammelt.

 
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Eren ist zwei Jahre alt und leidet an der im Volksmund als Mittelmeerkrankheit bezeichneten Erbkrankheit Thalassämie major. Der kleine Junge hat die Krankheit von seinen Eltern geerbt. Mutter Zeynep und Vater Adem sind beide türkischstämmig, aber in Bayreuth geboren. Beide tragen die Anlagen zur Thalassämie in ihrem Erbgut: „Wegen des Eisenmangels ist man häufiger müde, aber man lernt, damit zu leben," sagt die Mutter. Sie wusste zwar um ihre Krankheit, das Risiko für ein Kind mit einem ebenfalls erkrankten Mann war ihr aber nicht bekannt. Denn die Major-Form der Krankheit ist lebensbedrohlich.

Abtreibung kam nicht infrage

Apothekerin Ute Mauch, die die Familie seit langem kennt, erklärt das so: „Bei dieser Erkrankung werden die Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt". Ähnlich wie Leukämie kann die Krankheit durch eine Knochenmarkstransplantation geheilt werden. Als während Zeyneps Schwangerschaft klar wurde, dass ihr Kind die Major-Form haben würde, stand für die Eltern fest: Abtreibung kommt nicht in Frage. Das erste Lebensjahr des Buben war für die ganze Familie schwer, weil er immer wieder ins Krankenhaus musste. Auch seine große Schwester Tuana (sie hat die leichtere Form der Thalassämie geerbt) litt unter der Belastung.

Spender gefunden

Im Oktober vergangenen Jahres schließlich kam die erlösende Nachricht: Gleich drei geeignete Spender waren gefunden. Die Transplantation verlief erfolgreich, zwei Monate musste das Kind noch in Quarantäne verbringen. Danach begann die sogenannte Stabilisierungsphase. Seither verbessert sich das Blutbild Erens stetig. Gegen Ende des Jahres wird die Familie wissen, ob ihr Sohn ganz gesund ist.

Info: Die Familie hat sich auch an die Kurier-Stiftung „Menschen in Not" gewandt, um die Bevölkerung über die seltene Krankheit aufzuklären. Kontakt über Ute Mauch, Telefon 0921/64414.

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