Die Opfer, Hinterbliebenen und nach dem Anschlag vom April 2013 beteiligten Einsatzkräfte regierten gemischt. «Er hat sein eigenes Recht auf Leben verwirkt», schrieb die Überlebende Sydney Corcoran auf Twitter. «Gerechtigkeit. In seinen eigenen Worten: "Auge um Auge".» Corcoran wurde bei dem Anschlag schwer verwundet, ihr Mutter verlor beide Beine. Die Eltern des achtjährigen Jungen, der bei dem Anschlag starb, hatten aus Angst vor dem jahrelangen Prozess dagegen öffentlich darauf gedrängt, von der Todesstrafe abzusehen.
Sowohl Massachusetts' Gouverneur Charlie Baker als auch Bostons Bürgermeister Martin Walsh sagten, dass die Entscheidung den Opfern hoffentlich die Chance gebe, mit dem Fall abzuschließen. «Niemand feiert hier», sagte Feuerwehrmann Michael Ward, der zu den ersten Helfern nach den Explosionen zählte. Doch die Gerechtigkeit im Fall Zarnajew habe gesiegt. «Er wird zur Hölle fahren, denn dort wollte er hin. Aber er wird dort schneller ankommen als er dachte.»
Der Bundesstaat Massachusetts hatte die Todesstrafe in den frühen 1980-er Jahren abgeschafft. Die bisher letzte Hinrichtung fand 1947 statt. Zarnajew muss sich jedoch nicht in einem staatlichen, sondern in einem Bundesverfahren verantworten, und das Bundesrecht erlaubt generell die Todesstrafe - also auch in Massachusetts.
dpa