Demo gegen Islamfeindlichkeit

Foto: Daniel Karmann/dpa Foto: red

Nach der Diskussion um islamkritische Aussagen des dritten Bürgermeisters von Altdorf bei Nürnberg haben dort etwa 400 Menschen für Toleranz und gegen Islamfeindlichkeit demonstriert. Ein örtliches Bündnis hatte zu der Aktion am Montag aufgerufen. Den Demonstranten standen nach Polizeiangaben etwa 20 Teilnehmer einer der islamfeindlichen Pegida-Bewegung nahestehenden Gruppe gegenüber.

 
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Anlass für die Demonstrationen war eine Veranstaltung der evangelischen Kirche mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, in der Altdorfer Stadtkirche. Er sollte dort am Abend einen Vortrag zum friedlichen Miteinander der Religionen halten. Der dritte Bürgermeister Johann Pöllot (CSU) hatte die Veranstaltung als «Islamschweinerei am Reformationstag» bezeichnet, sich später jedoch für diese Aussage entschuldigt.

Aiman Mazyek sagte kurz vor Beginn der Veranstaltung, er nehme Pöllots Entschuldigung an. «Was bleibt ist, dass diese Hasssprache weiter salonfähig gemacht wurde. Sie hat viel Gift rein gebracht», sagte Mazyek. Er erwarte von den Parteien, sich von einer solchen Sprache klar zu distanzieren. «Wir müssen aufpassen, dass das Niveau nicht weiter verroht.» Er freue sich, dass eine Mehrheit im Stadtrat und auch die Demonstranten ein klares Zeichen der Abgrenzung setzten.

Der erste Bürgermeister Erich Odörfer (CSU) sagte bei der Demo, die Formulierungen seines Stellvertreters seien «falsch und nicht angebracht» gewesen. «Altdorf ist bunt und soll es auch bleiben», sagte Odörfer unter dem lauten Jubel der Demonstranten.

dpa

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