Der Tod, wie ihn die Kulmbacher Autorin Charlie Reiss in ihrem Debüt-Roman zeichnet, kommt nachdenklich daher. Humorvoll ist er, und er trägt Jeans und Hoodies. Das tut er, weil er den schwarzen Umhang und die Sense nur herausholt, wenn es einer besonderen Inszenierung bedarf. Ansonsten: Ist er ein netter Kerl. „Und wenn er dich dabei zum Nachdenken über dich und deine eigene Endlichkeit bringt, hat er seine Sache gut gemacht“, schreibt Charlie Reiss im Klappentext und sie gibt ihren Lesern mit auf den Weg: „Dann wirst du sehen, dass er selbst eigentlich gar nicht so zum Fürchten ist.“ Zum Fürchten soll natürlich auch das Buch der Kulmbacherin nicht sein. Eigentlich geht es eher ums Gegenteil. Das verrät schon der Titel „Und der Tod fragte sich, ob er (un)endlich ist“. Die Dinge nicht ganz so ernst zu nehmen, ist eins. „Unendlichkeit ist schließlich auch keine Lösung“, sagt die Autorin. Und sie hat noch einen zweiten Anspruch: „Mehr Lebenszeit bedeutet nicht automatisch eine höhere Lebensqualität.“ Da liegt es nahe, zu schauen, dass man aus der vorhandenen Zeit das Beste macht.