München - Der Landtag sieht mit großer Mehrheit keine Notwendigkeit, muslimische Muezzin-Rufe in Bayern generell zu verbieten. Das hatte die AfD in einer Aktuellen Stunde unter Bezugnahme auf ein zeitlich befristetes Modellprojekt in Köln gefordert. Das Gestatten des Gebetsrufes wäre der „finale Schritt zum Durchbruch des politischen Islam“, der sich auch gegen die bayerische Werteordnung wende, erklärte der AfD-Abgeordnete Uli Henkel. Dagegen sagte Fabian Mehring (Freie Wähler), die AfD erfinde ein Problem, das es in Bayern gar nicht gebe, und bausche dieses dann auf, um undifferenziert gegen muslimische Mitbürger hetzen zu können. Es sei eine „weltfremde Vorstellung“ zu behaupten, dass in Bayern bald überall der Muezzin rufe. Mit ihrer Forderung nach einem staatlich verordneten Verbot rufe die AfD zum „glatten Verfassungsbruch“ auf.