Das Paar wohnt künftig in Münchberg und hat sich dort neu eingerichtet. Özlem und Engin Demirel haben am Gründonnerstag geheiratet – ganz heimlich und im kleinsten Kreis: „Mir war wichtig, dass das so privat wie möglich bleibt,“ sagt die Braut. Auf dem Standesamt waren nur die Eltern und Geschwister der beiden dabei. Am Samstag dann durften sämtliche Freunde und Verwandte des Paares mitfeiern.
Los geht es gegen Mittag, als die Braut in ihrem Elternhaus abgeholt wird. In der Türkei ist es üblich, die Braut gegen einen Geldbetrag bei ihrer Familie auszulösen. Ein rotes Band am Kleid zeigt, dass sie noch Jungfrau ist. Daniel Stöwer ist ein Freund des Bräutigams, er fährt das Brautauto am Samstag und hat bei der Organisation der Feier mitgeholfen. Er erzählt: „Bei türkischen Hochzeiten wird viel Wert auf das Äußere gelegt. Alle wollen besonders hübsch sein an diesem Tag. Aber niemand darf die Braut an Schönheit übertreffen. Das wird auch schwierig werden, weil sie ein besonders tolles Kleid trägt.“
Über einen roten Teppich schreitet das Paar in die Bärenhalle. Beim ersten Tanz flattern Geldscheine um die beiden, dann tauchen Engin und Özlem in der Gästeschar unter, alle tanzen ausgelassen zur Musik der türkischen Band. Warum werden so viele Gäste eingeladen? „Wir feiern mit unseren Familien und mit unseren Freunden, wir legen Wert auf Geselligkeit,“ sagt Daniel Stöwer. Es wird zwar auch gut gegessen, aber das steht an diesem Tag nicht im Vordergrund. Fröhlich sein und tanzen, darum geht es bei der Hochzeitsfeier. Und natürlich bekommt das Brautpaar auch (Geld)-Geschenke. Im Verlauf des Abends wird unter Applaus eine prächtige Torte in den Saal gebracht. Wer davon ein Stück ergattert, freut sich besonders. Und dann wird wieder getanzt. Bis gegen Mitternacht die Feier zu Ende geht.