Ein paar hundert Jahre ist es her, als Finsternis über die Gegend des heutigen Südthüringens kam, Hungersnöte, eine kleine Eiszeit, Belagerungen und Kriege das Leben der Menschen bestimmten. Zwei Drittel der Einwohner sind damals in diesem Landstrich umgekommen – viel mehr als in anderen Regionen. Einige von ihnen wurden als Hexen bezeichnet, starben qualvoll auf Scheiterhaufen nach unsagbaren Torturen. Diese düstere Welt von damals hat Uwe Gerwien aus Ehrenberg, einem Dörfchen nahe der Stadt Themar, in einem im Herbst 2022 veröffentlichten Roman festgehalten. Sein Werk, in dem Fiktion und Realität zu einer Zeitreise werden, macht die Menschen, die es lesen, nachdenklich, wenn sie durch Ortschaften entlang des Flusses Werra wie Themar oder Henfstädt fahren, Kloster Veßra oder Trostadt besuchen. Sie sehen all diese Orte aus neuer Perspektive, fühlen deren Geschichte und Geschichten und wissen, dass sie sich auf einem Stück dieser Welt befinden, auf dem Mystik und Magie, rohe Gewalt und tiefe Menschlichkeit aufeinander trafen und es für immer prägten. Wie das Buch das Leben des Autors verändert hat, erzählt er im Interview.