Darmkrebs: Fragen und Antworten

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Bei der Kurier-Telefonaktion, gemeinsam mit der Volkshochschule und dem Arztforum,  haben am Dienstag die Ärzte Jamal El Chafchak, Klaus Henneking und Steffen Mühldorfer des Klinikums Bayreuth Fragen zum Thema Darmkrebs beantwortet, die unsere Leser hatten. Die meisten Fragen kamen zum Thema Darmspiegelung und Darmkrebsvorsorge. Wir haben fünf Fragen und deren Antworten festgehalten.

 
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Wann und wie oft muss ich mich untersuchen lassen?
Ab 55 Jahren sollte man anfangen, regelmäßig zur Darmspiegelung zu gehen. Ab diesem Alter ist die Vorsorge auch kostenlos. Sollte kein Polyp (mögliche Vorstufe zum Darmkrebs) festgestellt werden, reicht es alle zehn Jahre zur Spiegelung zu gehen. Falls aber doch etwas sein sollte, hängt es von der Größe und der Anzahl der Polypen ab, wann man sich wieder untersuchen lassen sollte.

Wie läuft eine Darmspiegelung ab?
Vor der eigentlichen Untersuchung wird der Darm durch eine Lösung gereinigt, von der man zweimal  einen Liter trinken muss. Danach bekommt der Patient ein beruhigendes Mittel gespritzt. Bei der Untersuchung selbst bekommt man ein Endoskop in den After eingeführt. Die Ärzte suchen dann den Darm nach Auffälligkeiten ab. Die Untersuchung dauert etwa eine Stunde, kann aber auch länger dauern, da der Darm sehr sorgfältig überprüft wird.  Am Tag der Untersuchung darf der Patient kein Auto fahren.

Ist eine Darmspiegelung gefährlich?
Komplikationen bei der Darmspiegelung sind extrem selten. Gefährlicher ist es, sich nicht untersuchen zu lassen. Da man beim Darmkrebs anders als bei anderen Krebsarten schon die Vorstufen erkennen und entfernen kann, sollte man regelmäßig zur Darmspiegelung gehen, raten die Ärzte.

Wie lange dauert es, bis aus einem Polypen Krebs wird?
Ein Polyp braucht sehr lange, bis er sich zum Krebs entwickelt. Es kann bis zu zehn Jahre dauern, bis er sich verändert, weshalb man auch so eine lange Zeitspanne zwischen den Untersuchungen setzen kann.

Wie entfernt man den Krebstumor?
Falls sich doch ein Krebstumor gebildet hat, muss dieser operativ entfernt werden. Die neuste operative Maßnahme gegen einen Darmkrebs ist die sogenannte HIPEC (kurz für: Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie). Dabei wird nach dem Entfernen der Tumore die Bauchhöhle mit Chemotherapeutika bei 41,5 Grad Celsius durchspült. Diese Therapie kann man unter Umständen selbst bei ausgedehnten Tumoren mit ausgebreiteten Absiedlungen anwenden.  Sie wird an großen Zentren wie zum Beispiel dem Klinikum in Bayreuth durchgeführt.

red

 

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