Bayreuth Uni lädt kleine Forscher zum Maus-Türöffner-Tag

Leon Zechmann
Ein großer Forscher zeigt einem kleinen Forscher, wie man Wasserflöhe mit Algen füttert. Die Flöhe könnten anstelle der Algen auch Mikroplastik fressen. Foto: red

Am 3. Oktober findet der „Maus-Türöffner Tag“ an der Uni Bayreuth statt. Dabei experimentieren Sechs- bis Zehnjährige und erforschen unsere Umwelt. Er war so schnell ausgebucht, dass zusätzlich Ausweichtermine für den vierten und fünften angeboten wurden. Der Sonderforschungsbereich (SFB) Mikroplastik richtet die Veranstaltung aus.

 
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Bayreuth - „Für Kinder ist es schwieriger, sich Mikroplastik vorzustellen, weil es nicht sichtbar ist“, sagt Dr. Melanie Pöhlmann, die Projektkoordinatorin des Sonderforschungsbereiches Mikroplastik der Uni Bayreuth. „Deswegen werden wir versuchen, es ihnen anhand der Dinge zu erklären, die sie sehen können.“ Wie zum Beispiel Plastiktüten, die herumliegen. „Denn aus großem Makroplastik wird irgendwann mal ein kleines Mikroplastikteilchen“.

Die Kinder würden sich auch das Ökosystem Boden ansehen. Es gehe dabei nicht darum, was ein Ökosystem genau ist oder ausmacht. Sondern darum zu zeigen, dass Böden verschiedene Bestandteile haben. „Da fühlt sich was unterschiedlich an.“ Die Kinder können den Kompost sieben, um die Bewohner des Bodens zu entdecken. „Denn alles im Boden hat seinen Zweck.“

Kinder experimentieren

Die Lach- und Sachgeschichte komme dadurch, dass Kinder selbst experimentieren und selbst aktiv werden. „Die Tiere müssen sie zum Beispiel erst selbst finden.“ Doch sie vernachlässigen auch nicht die Zukunft des Themas. Sie wollen den Kindern Fragen stellen. „Was ist aus Kunststoff? Worauf kann man verzichten? Ist es vielleicht besser, ein Spielzeug von einem älteren Kind zu erben als ein neues zu kaufen? Ist etwas, das lang genutzt wird nachhaltig und was kurz genutzt wird, nicht?“ Die Kinder seien selbstverständlich nicht die üblichen Besucher der Universität. „Doch der Austausch ist uns sehr wichtig. Es ist die Generation, die noch lernen und umsetzen kann.“ Die Generation, die viele Fehler im Umgang mit Plastik vermeiden könne. Seit dem 40. Geburtstag der Maus, 2011, findet jährliche der Maus Türöffner Tag statt. Auf der Website der Maus sind neben der der Uni Bayreuth fast 300 Türen verzeichnet. In der nahen Umgebung wäre zum Beispiel noch Bindlach mit „Segelfliegen“ dabei.

„Bayreuth eignet sich als Standort für dieses Projekt besonders wegen des Sonderforschungsbereiches zum Mikroplastik.“ Dieser wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit rund zehn Millionen Euro gefördert. Und er umfasst 31 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Clean-Up-Day

Pöhlmann sagt, dass sie von der Uni immer überlegen würden wie sie in Kontakt mit der Öffentlichkeit treten können. Vor kurzem hätte man zum Beispiel den Clean-Up-Day veranstaltet. Dabei entfernen Beteiligte gezielt Abfall und Plastikmüll aus unserer Umwelt. Sie wollen bei solchen Aktionen immer gewisse Gruppen ansprechen. „Wer dabei bisher zu kurz kam sind die Kinder.“ Deshalb nutze man jetzt diese Gelegenheit.

Leider wird die Stoffmaus nicht dabei sein, wenn es am 3. Oktober losgeht. Dafür gibt es einen Mausstarschnitt, eine Pappmaus, mit der sich die Kinder fotografieren lassen können. Das WDR hat zudem drei Kisten mit Preisen für eine Tombola gespendet.

„Wir geben nicht auf.“ Nächstes Jahr wird man es wieder versuchen, die Maus nach Bayreuth zu holen.

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