Wie lange leben die Menschen in Baden-Württemberg?
Zumindest in Baden-Württemberg sehen die Zahlen im Vergleich zum Bund etwas besser aus: Hier beträgt die Lebenserwartung bei Geburt bei Männern 79,7 Jahre und bei Frauen 84,1 Jahre. Innerhalb des Landes weise derzeit die weibliche Bevölkerung in Heidelberg die höchste Lebenserwartung auf, gefolgt von den Landkreisen Tübingen, dem Bodenseekreis und Breisgau-Hochschwarzwald.
Am geringsten sei die Lebenserwartung der Frauen in Pforzheim. Die männliche Bevölkerung wird laut Statistik momentan im Landkreis Tübingen am ältesten, gefolgt von den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Böblingen sowie den Stadtkreisen Freiburg im Breisgau, Heidelberg und Stuttgart. Am geringsten ist die Lebenserwartung der Männer in Pforzheim.
Was sind die Gründe für die regionalen Unterschiede?
Die Gründe für die regionalen Unterschiede sind laut Statistischem Landesamt vielfältig. Entscheidend dürften nicht zuletzt das Bildungsniveau und die daraus resultierende Einkommenssituation sein: Je besser der Bildungsstand und die Einkommensverhältnisse, desto niedriger falle tendenziell die Sterblichkeit aus.
Ein Teil des Unterschiedes in der Lebenserwartung zwischen Süddeutschland und dem übrigen Deutschland könne auch auf das Rauchen zurückgeführt werden, sagt Jonas Schöley vom Max-Planck-Institut für Demografische Forschung. „Die Popularität des Rauchens in Deutschland war und ist regional unterschiedlich und diese Unterschiede schlagen sich in einem Nord-Süd Gefälle bei der Lungenkrebssterblichkeit wieder.“
Haben sich die Voraussetzungen für ein langes Leben verschlechtert?
Dass die Voraussetzungen für ein langes gesundes Leben in Deutschland grundsätzlicher schlechter geworden sind, das vermag Schöley allerdings noch nicht aus den Daten zu lesen: Zwar sehen sich seit 2020 gerade ältere Menschen mit einem merkbar höherem Sterberisiko konfrontiert. So waren Ende 2022 in Deutschland rund 150 000 weniger Menschen im Alter ab 65 Jahren noch am Leben, als unter der üblichen Sterblichkeit zu erwarten gewesen wären. Das ist ein verfrühter Todesfall auf 125 Personen.
Allerdings habe sich an den Grundvoraussetzungen für ein Leben bis zum Alter von 80 Jahren bislang nichts geändert: „Zwar ist Covid-19 ein zusätzlicher Risikofaktor, aber selbst bei einer langfristigen Stagnation der Lebenserwartung auf dem Niveau von 2015 würde die Hälfte aller Neugeborenen Männer jenseits der 80 sterben.“