Doch nicht nur die Schausteller, auch die Mitarbeiter stünden jetzt vor dem Aus: 14 Mitarbeiter habe der Betrieb am Markt, einige davon hätten sich Urlaub genommen, um sich etwas dazu verdienen zu können. Und, wie Sommerer betont, seien die Mitarbeiter alle geimpft, „wir haben sogar täglich getestet. 400 Tests habe ich auf Lager liegen“.
Was Sommerer ebenso ärgert: Um den Auflagen gerecht zu werden, habe er Essen im Angebot, komme auf „sechs, sieben Gerichte, die hier zubereitet oder gewärmt werden“. Deshalb sei für ihn „nicht mehr nachvollziehbar, wie da jetzt entschieden wird.“
Er habe „großen Respekt vor der Stadt“, dass die Verwaltung versucht habe, trotz der grundsätzlichen Absage von Weihnachtsmärkten in Bayern, einen Weg zu finden. Jetzt allerdings sehe er, dass „Existenzen an die Wand gefahren werden“. Für die Schausteller, die jetzt durchs raster fallen, bedeute das nicht nur Verdienstausfall, auch die Ware sei für den Gully – im Wortsinn, denn: Allein 750 Liter offenen Glühwein muss Sommerer wegschütten, was er mit einem ersten Container am Freitagnachmittag mit düsterer Miene macht. Auch der Rest seiner Waren ist „Saisonware oder verderblich“ – die müsse auch weg, wie er sagt an dem für die Schausteller, die jetzt auch vor dem Aus stehen, schwarzen Freitag.
In einer Mitteilung hatte die Stadt am Freitagmorgen darauf hingewiesen, dass „die Sondernutzungserlaubnis für die Beschicker pandemiebedingt jederzeit widerrufen werden kann“. Was schnell Realität wurde im Fall der beiden Glühweinstände, die jetzt von der Schließung betroffen sind.