Für den Gegner und vor allem dessen Trainer Tuchel hat Solskjaer viel Respekt. "Tuchel ist taktisch sehr gut", lobte der Norweger, "er kann 3-4-3 spielen oder auf 4-4-2 oder 4-3-3 setzen. Also können wir uns nicht auf eine spezielle Taktik vorbereiten. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren." Das klappte zuletzt gut. Am Sonntag gewann Man United beim Abstiegskandidaten FC Fulham klar mit 3:0 (2:0). Und Solskjaer stellte klar: "In Manchester gehen wir in jedes Spiel mit dem Gedanken, dass wir es gewinnen können".
Ganz hat Tuchel die Hoffnung auf Cavani noch nicht aufgegeben. Wann der Uruguayer wieder spielen kann, hängt von der Entwicklung in den nächsten Tagen ab, hieß es am Sonntag von PSG. "Das Spiel gegen Manchester United wird eng, aber wir werden die Zeit nutzen, um uns zu erholen", kündigte der Coach an. Wichtig sei es, ruhig und gelassen zu bleiben, lautet Tuchels Mantra. Ob das klappt?
Die französische Presse äußerte Bedenken. "Thomas Tuchel musste seinen Ansatz komplett überdenken. Das Worst-Case-Szenario für einen Coach", urteilte die Zeitung "Le Parisien". Ohne Neymar zu spielen, sei möglich, schrieb "L'Equipe". "Aber ohne Cavani und Neymar gleichzeitig zu spielen, scheint komplizierter zu sein, einen Plan B für diese möglichen Ausfälle zu finden, ist keine leichte Aufgabe."
Der Druck auf Trainer Tuchel ist hoch. Zwar kann der 45-Jährige nach gut einem halben Jahr bei den Parisern eine positive Bilanz ziehen. Aber er wird letzten Endes daran gemessen werden, wie er mit PSG in der Königsklasse abschneidet. Für den gleichaltrigen Ole Gunnar Solskjaer, der gern dauerhaft in Manchester bleiben würde, ist die Champions League vor allem eine Chance. Wenn er in Europa ähnlich erfolgreich ist wie in England, dauert es bestimmt nicht mehr lang, bis die Man-United-Bosse ihm ein Angebot machen.