Der kleine Unterschied
Dabei legen Camper Wert auf den Unterschied zwischen Wohnmobil und Wohnwagen. Bei ersterem ist das Fahrzeug integriert, während der Wohnwagen ein Anhänger ist. Beide Fraktionen nennen Mobilität und Flexibilität als Vorteile: Die Wohnmobilisten sind zufrieden, dass sie jederzeit losfahren können, ohne etwas abbauen zu müssen. Die Wohnwagen-Fans freuen sich, dass sie mit dem Auto die Gegend erkunden können, ohne ihre gesamten Habseligkeiten dabeizuhaben.
Erst reservieren, dann in letzter Minute absagen
Dass die Zahl der Camper immer weiter ansteigt, hat Auswirkungen: „Früher konnten wir überall hinfahren und sicher sein, dass wir abends einen Platz bekommen. Das ist heute nicht mehr so“, sagt Camper Hans Bartl.
Bianka Langer hat festgestellt, dass sich die neuen Campinggäste anders verhalten als die, die schon seit Jahrzehnten auf diese Art Urlaub machen: „Die alten Camper rufen an und fragen, ob Platz ist. Bei denen kann man sich darauf verlassen, dass sie dann auch kommen. Die Schönwettercamper wollen unbedingt Sicherheit haben und reservieren. Und dann sagen sie in letzter Minute ab, weil das Wetter schlecht ist.“ Ein Beispiel dafür war Pfingsten, sagt Langer: „Wir waren ausgebucht. Dann kam eine grauenvolle Wettervorhersage und 30 Prozent haben storniert.“ Wenn sich diese Entwicklung so fortsetze, müsse sie über zukünftig eine Reservierungsgebühr nachdenken.
Kleiner Streifzug über die Campingplätze in der Region:
Cornelia Dormann hat für die Fahrten über ihren Campingplatz einen Golfwagen. Das findet auch Tochter Beate (rechts) praktisch. Die beiden betreiben gemeinsam den Campingplatz Jurahöhe in Kleinlesau in der fränkischen Schweiz. Dort gibt es etwa 25 Plätze für die Dauercamper und 55 für Urlauber. Auch eine Wiese für Zelte befindet sich auf dem Platz. Viele Besucher kommen für ein Wochenende. In einem kleinen Kiosk verkaufen die Dormanns unter anderem Grillkohle, Eis, Zahnpasta und Tomatenketchup.
Genug Platz zum Sitzen und Schlafen für vier, eine Dusche, eine Toilette, Kühl- und Gefrierschrank, Backofen: Gottfried und Evelyn Schönborn aus Sachsen haben in ihrem Wohnmobil alles, was sie brauchen. Damit fahren sie nicht nur auf Campingplätze in der Region – wie derzeit am Fichtelsee –, sondern erkunden auch andere Länder. Wenn sie in Schottland oder Skandinavien frei campen, sind sie bis zu fünf Tage lang unabhängig von fließendem Wasser und Strom und bleiben stehen, wo es am schönsten ist.
Wer mit dem Wohnmobil, dem Wohnwagen oder dem Zelt Urlaub macht, freut sich über fließendes Wasser, eine heiße Dusche und saubere Sanitäranlagen – auch, wenn manche Wohnmobile komfortabel ausgestattet sind. Auf dem Campingplatz am Fichtelsee gibt es zwei Gebäude, in denen sich neben Toiletten und Duschen auch ein Raum zum Spülen, Waschmaschinen und Wäschetrockner befinden. Auch eine Hundedusche gibt es, und im ersten Stock einen Aufenthaltsraum – falls das Wetter doch mal schlecht ist.
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