Betriebsratsvorsitzender Horst Bergmann hat in den vergangenen Wochen einen Kompromiss mit der Geschäftsführung verhandelt. Die Mitarbeiter bekamen in der ersten Information am 30. November noch gesagt, dass mindestens 76 Kolleginnen und Kollegen dem Angebot zustimmen müssen, sonst würden die Callcenter komplett geschlossen. Der Zeitraum lief damals bis Ende Februar. „Wir haben beide Größen zu Gunsten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verändern können“, sagt Bergmann. In der jetzt vom Baur-Beirat abgestimmten Version müssen nur noch 67 Verträge aufgelöst werden – und das bis Ende Juni. „Es handelt sich um ein Freiwilligenprogramm: Jeder darf, keiner muss“, sagt Bergmann. Der 27-köpfige Betriebsrat stimmte dem mehrheitlich zu. Jetzt sei die Frage, ob Baur sein Ziel erreiche, so Bergmann: „Wenn die Arbeitgeber mit dem Ergebnis zufrieden sind, dann haben die Callcenter einen Bestandschutz bis Ende 2024.“ Die drohende Schließung sei mit diesem Beschluss nicht vom Tisch. Er gehe aber davon aus, dass man das gesetzte Ziel schaffe, so der Betriebsratsvorsitzende. Die Mitarbeiter seien dennoch geschockt und frustriert. „Sie haben immer ihre Arbeit super gemacht und viel dazu beigetragen, dass Baur fortbestand. Da ist eine drohende Schließung immer mit Frust verbunden“, sagt Bergmann.