Um 6.00 Uhr begannen die Durchsuchungen in Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie in der Slowakei. Am Vormittag liefen die Vernehmungen und Durchsuchungen noch. Umfangreiche Beweise seien sichergestellt worden, sagte der Sprecher. „Vor allem Speichermedien, Dokumente, Unterlagen und Bankverbindungen.“
In den Wohnungen habe die Bundespolizei knapp 50 Menschen angetroffen. „Wir müssen jetzt klären, sind diese Personen auch unerlaubt eingereist oder eingeschleust worden. Oder handelt es sich auch um Unterstützer dieser menschenverachtenden Schleusungen und des Menschenhandels“, sagte Uhlitzsch.
Vorliegen besonderer Schutzbedürftigkeit wird geprüft
Von besonderer Bedeutung sei dabei der Opferschutz der eingeschleusten und zum Teil hilflosen Menschen. Es werde geprüft, ob eine besondere Schutzbedürftigkeit vorliege, so der Sprecher. „Da gehen wir sehr sensibel vor. Und haben auch entsprechend Beamte, die geschult sind.“
Die verdächtige Frau in Berlin wurde in einer Wohnung in einem Hochhaus im Bezirk Lichtenberg gefasst. Berlin gilt als eines der Zentren in Europa für Einschleusungen aus Vietnam. Immer wieder gibt es Razzien. Das Bundeskriminalamt (BKA) sprach von einem „Dreh- und Angelpunkt“ vietnamesischer Menschenhändler in Westeuropa. Dahinter stehe „ein riesiges Netzwerk“, das „gewaltige Summen“ umsetze.
Die Hauptanlaufstelle ist laut Polizei ein riesiger Asiamarkt in Berlin-Lichtenberg. Das Zentrum mit etwa 350 Geschäften in großen Hallen sowie die Umgebung spielten wegen Lage, Infrastruktur und logistischer Möglichkeiten immer wieder eine Rolle bei diesen Schleusungsverfahren, hieß es vom Senat.