B2 bei Pegnitz Eine Einfädelspur für Linksabbieger

Von Hans-Jochen Schauer
An der Sauerbruchstraße ist es schwierig, auf die Bundesstraße nach links abzubiegen. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Diese Situation dürfte den meisten Autofahren bekannt sein: Man fährt auf der Sauerbruchstraße am Lidl vorbei zur Bundesstraße und will dort stadtauswärts links abbiegen. Doch das gelingt in den seltensten Fällen auf Anhieb. Nahezu ununterbrochen rollen auf der Bundesstraße Fahrzeuge. Kommt mal nichts von rechts, nähert sich von links ein Fahrzeug nach dem anderen und umgedreht.

 
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Zu bestimmten Tageszeiten ist der Verkehrsfluss in beide Richtungen so stark, dass Autofahrer minutenlang warten müssen, ehe sie mit einem waghalsigen Manöver endlich links abbiegen können. Einzelne Wagenlenker sind von der Situation so genervt, dass sie an dieser Stelle gar nicht erst versuchen, nach links zu fahren. Sie biegen an der Bundesstraße nach rechts ab, rollen um den Kreisverkehr und befinden sich dann wieder in der Richtung, in die sie eigentlich möchten.

Einfädelspuren in Weiden

Rüdiger Krieg war in Pegnitz Jahrzehnte als Taxifahrer unterwegs; er kennt die neuralgischen Punkte in Pegnitz und ist immer bemüht, die Verkehrssituation in und um Pegnitz zu verbessern. Vor Kurzem war er in der Nähe von Weiden und erblickte dort sogenannte Einfädelspuren.

Sofort kam ihm der Gedanke, dass man an der Einmündung der Sauerbruchstraße in die Bundesstraße stadtauswärts eine derartige Spur anlegen sollte. Und auch an der Einmündung der Alten Poststraße in die Bundesstraße wäre so eine Einfädelspur seiner Meinung nach nützlich. „Dort ist das Abbiegen stadteinwärts aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens ebenfalls extrem schwer“, sagt Krieg.

Bundesstraße ist breit genug

Die Einfädelspur würde das Abbiegen erheblich erleichtern. „Die Bundesstraße ist an beiden Stellen so breit, dass eine dritte Spur problemlos möglich ist“, betont Krieg.

Die Kosten seien sehr niedrig, da nur die Markierung der Spuren und insgesamt vier Verkehrsschilder benötigt würden. Krieg ist der Ansicht, dass im Rahmen der Bauarbeiten zwischen dem Fränkischen Hof und Autohaus Kotzbauer die Einfädelspuren gleich mitgemacht werden sollten.

Keine Auffälligkeiten

Die Redaktion hat beim Staatlichen Bauamt Bayreuth nachgefragt, ob die Möglichkeit besteht, dass der Vorschlag von Krieg verwirklicht wird. „Beide Knotenpunkte sind bislang im Verkehrsgeschehen noch nicht auffällig geworden. Die Unfallauswertungen lassen keine Unfallhäufungen erkennen, für die vorhandenen Verkehrsbelastungen sind beide Knotenpunkte ausreichend leistungsfähig. Daher ist die Umgestaltung der Knotenpunkte in keinem Bauprogramm des Bundes enthalten“, sagt Fritz Baumgärtel, der das Staatliche Bauamt leitet.

Landratsamt federführend

Da es sich bei den Vorschlägen um verkehrsrechtliche Maßnahmen handele, wäre federführend die Verkehrsbehörde am Landratsamt Bayreuth zu beteiligen. „Insbesondere die vorgeschlagenen Ausbildungen mit Linkseinbiegespuren stellen eine in der Region ungewohnte Markierungsform dar, die in einer Verkehrsschau mit Landratsamt, Stadt Pegnitz und Polizei zu diskutieren wäre.“

Auch die Absicht der Stadt Pegnitz, einen gesonderten Fahrstreifen für den Radverkehr anzulegen, müsste dann Gegenstand der Abstimmungen sein. Dabei spielt auch der Platzbedarf für den Radweg eine Rolle. Baumgärtel empfiehlt Rüdiger Krieg, einen entsprechenden Antrag bei der Stadt Pegnitz beziehungsweise dem Fachbereich Verkehr am Landratsamt einzureichen.

Stadt ist gefordert

Doch hier ist nicht Krieg gefordert, sondern die Stadt Pegnitz. Die Rathausverwaltung muss jetzt die Initiative ergreifen. Gerade weil Kriegs Vorstoß sehr kostengünstig zu realisieren ist, sollten Bürgermeister Uwe Raab und der Stadtrat keine Zeit verlieren und alles notwendige gleich in die Wege leiten. Mit wenig Aufwand kann man mit dieser Lösung einen großen Nutzen erzielen. Fest steht: Alle Autofahrer, die von der Sauerbruchstraße oder von der Alten Poststraße links abbiegen, würden Einfädelspuren begrüßen.

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