Weiter heißt es in dem DFL-Brief: "Grund hierfür ist, dass Erlöse in Höhe von 80 Mio. Euro erst zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr vereinnahmt werden können, da Zahlungen von Partnern nicht zu den vertraglichen Fälligkeitsterminen erbracht werden konnten. Auf Veranlassung der betreffenden Partner mussten insofern Vereinbarungen über spätere Zahlungen getroffen werden." Dem Vernehmen nach will DAZN seinen Anteil am fehlenden Geld im Dezember zahlen. Um welches Unternehmen es neben DAZN geht, ist derzeit nicht bekannt.
Über das Finanzloch informierte die DFL die Clubs im Rundschreiben 206. Zuvor hatte sie im Rundschreiben 205 schwere Vorwürfe gegen den Internet-Sportsender erhoben. Dabei geht es um den Streit wegen der Vergabe des TV-Rechte-Paketes B für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29. Dieses hat nach dpa-Informationen Sky erhalten hat, wird aber vom Pay-Konkurrenten DAZN beansprucht.
Drohung juristischer Schritte
"DAZN stellt sowohl in seinen jüngsten Schreiben an die DFL als auch in öffentlichen Stellungnahmen erneut Tatsachen bewusst falsch dar, nimmt Verkürzungen vor und versucht, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen", hieß es in dem ersten DFL-Schreiben an die Clubs.
Das Vorgehen von DAZN mit der Drohung juristischer Schritte "scheint vorrangig einem Ziel zu dienen: Einen Keil in die Liga zu treiben und Zweifel daran zu säen, dass die handelnden Personen in den Gremien und der Geschäftsführung ausschließlich im Interesse der Bundesliga und 2. Bundesliga handeln", schrieb die DFL an die Clubs. "Es soll offenbar der Eindruck erweckt werden, die DFL habe ein deutlich lukrativeres Angebot ohne Grund und entgegen jeder wirtschaftlichen Vernunft abgelehnt. Diese abstruse Behauptung entbehrt jeder Grundlage."