Darüber hinaus gilt es, Umbaupläne für den Kader zu finalisieren. Bei aller Euphorie über die internationalen Erfolge offenbarten sich im Alltagsgeschäft Bundesliga große Mängel. Im Zusammenspiel mit Sportdirektor Sebastian Kehl und dem als Kaderplaner zurückgeholten Sven Mislintat ist die Suche nach Verstärkungen bereits in vollem Gange. Ob die im Winter ausgeliehenen Jadon Sancho (Manchester United) und Ian Maatsen (FC Chelsea) fest verpflichtet werden können, ist nur eine von vielen ungeklärten Fragen.
Im Sommer Vertragsgespräche mit Kehl
Ausschließlich auf die Entwicklung von Talenten will Ricken beim Kaderumbau nicht setzen: "Wir waren immer dann am stärksten, wenn wir eine Zwei-Wege-Strategie hatten. Junge, hungrige Spieler und ein Gerüst aus Spielern mit Erfahrung, Qualität und Führungsstärke." Er sieht verheißungsvolle Perspektiven: "Wir stehen im Finale der Champions League, spielen im nächsten Jahr in der Königsklasse und nehmen im kommenden Sommer an der Club-WM teil. Die Zukunft hat schon begonnen."
Diskussionen über die Neubesetzung des Trainerpostens dürfte es nicht geben. Anders als noch vor der Winterpause ist Edin Terzic aufgrund der Erfolge in Europa vereinsintern mittlerweile unumstritten. Als kniffliger gilt die Personalie Kehl. So sollen im Sommer Gespräche über die Verlängerung des bis 2025 datierten Vertrags geführt werden. Der Sportdirektor wurde lange Zeit als Watzke-Nachfolger gehandelt und hatte das noch vor wenigen Wochen als für ihn "logischen Schritt" bezeichnet. Dass Kehl die Beförderung verwehrt blieb und ihm mit Mislintat auch noch ein Kaderplaner zur Seite gestellt wurde, wurde als begrenztes Vertrauen in die Arbeit des ehemaligen BVB-Profis gewertet.
Watzke hofft auf Harmonie: "Jeder hat ein gewisses Ego. Aber wenn wir es hinbekommen, vertrauensvoll zusammenarbeiten, haben wir eine Riesenchance. Mit dieser Konstellation sind wir theoretisch gut aufgestellt, müssen es aber unter Beweis stellen."