Speisereste ohne Ende
„Wir haben Speisereste ohne Ende“, beklagt sich Liyana Kübler, Restaurantmanagerin des Gourmet Tempels in Bayreuth. Man müsste sich auch nicht nach jedem Gericht neues Besteck holen, meint sie. Sie findet die Regel mit der Strafgebühr gut, aber man wolle die Gäste nicht verärgern.
Bei einem weiteren Bayreuther „All you can eat“-Restaurant, dem China-Haus im Mainauenpark, findet man die Regelung unnütz. „Vor dem Buffet sind die Augen groß, aber der Magen ist klein“, beschreibt der Inhaber Bin Zhou. Seiner Meinung nach sind die Gründe für einen halb vollen Teller zu banal, als dass man dafür eine Strafgebühr verlangen könnte. Bei ihm werde nur nicht aufgegessen, wenn es zu scharf war, und es komme eher selten vor, dass jemand seinen Teller überlädt. Er fügt an, dass in China diese Gebühr sehr häufig verlangt wird, aber bei ihm werde es das nicht geben.
Das Essen in Beuteln mitgeben
Joachim Hofmann, Stellvertreter der Kreisstelle Bayreuth des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes und Inhaber des Gasthofs Fränkische Schweiz im Ahorntal, findet, dass es eine gute Idee sei, die Strafgebühr einzuführen. Für die Entsorgung müsse man selbst aufkommen, daher war sein Vorschlag, den Leuten das Essen in Beuteln mitzugeben, damit sie sich dieses Zuhause aufwärmen können. „Es ist schade, dass so viel weggeworfen wird, wenn an anderen Orten Menschen verhungern.“, sagt er.
Tatsächlich landen zu viele Lebensmittel im Müll, wie eine Studie der Universität Stuttgart im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums ergab. Statistisch gesehen wirft demnach jeder Deutsche täglich 225 Gramm Lebensmittel in den Müll – nur ein Drittel davon ist wirklich reif für die Tonne.
Mit Material von dpa.