Büchenbach: Eisbrocken vom Windrad

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Die Windräder sind im Nebel gar nicht zu erkennen. Aber dennoch droht bei bestimmten Wetterlagen eine Gefahr von oben. Hinweisschilder warnen im Windpark Büchenbach vor möglichen Eiswurf. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Größere Eisbrocken, die von den Windkraftanlagen bei Büchenbach gefallen waren, machten vergangenen Winter den Bürgern Sorge. Auf der schmalen Verbindungsstraße nach Trockau entdeckten sie mehrere Eisbrocken. Teilweise bis zu 25 Zentimeter groß und vom Gewicht her im Kilogrammbereich. Eigentlich schalten die Anlagen bei Eisbildung sofort ab, so die Regensburger Betreiberfirma Ostwind. Doch das Monitoringsystem, das Rückmeldungen an den Betreiber gibt, funktionierte nicht. Wie sieht es diesen Winter aus?

 
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Die Stadt Pegnitz als Betreiber des Windparks reagierte damals sofort und schaltete die Anlagen ab. Die Betriebsprotokolle ergab, dass zum maßgeblichen Zeitpunkt die infrage kommenden Windanlagen nicht wegen Eisansatzes abgeschaltet waren. "Der Fehler im Eiserkennungssystem wurde behoben. Außerdem wurde sichergestellt, dass bei einem auftretenden Fehler im Eiserkennungssystem eine entsprechende automatisierte Fehlermeldung  - Warnung, dass das System nicht funktionsfähig ist - an die technische Betriebsführung und an das Servicecenter der Herstellerfirma Vestas geht", sagt Bürgermeister Uwe Raab auf Kurier-Nachfrage.

Anlagen immer wieder zur Sicherheit abgeschaltet

Somit werde bei der Gefahr von Eisansatz die entsprechenden Anlagen aus Sicherheitsgründen manuell abgeschaltet. Es liege damit eine doppelte Sicherheit vor, dass zum einen bei Eisansatz die Windenergieanlagen automatisch gestoppt werden und zum anderen bei Fehlern im automatischen Eiserkennungssystem eine Warnung gesandt wird, damit die Anlagen bei Eisgefahr manuell gestoppt werden.

Raab erläutert weiter, dass eine automatische Abschaltung wegen Eisansatzes bereits Ende vergangenen Jahres erfolgte. So wurde im November eine Anlage stundenweise an einem Tag gestoppt, im Dezember mehrere Anlagen stundenweise an drei Tagen. In diese Januar wurden mehrere Anlagen stundenweise an vier Tagen angehalten.

Lindenhardter Forst war für mehrere Monate gesperrt

Weitere Abschaltungen habe es auch wegen Arbeiten am Umspannwerk Schnabelwaid wegen des Anschlusses des neuen Windparks Buchau, betriebsnotwendigen Arbeiten an übergeordneten Netzen der Bayernwerk AG sowie Wartungs- und Servicearbeiten des Anlagenherstellers Vestas gegeben, so der Bürgermeister.

Für Unmut hatte auch die vorsorgliche Sperrung des Lindenhardter Forstes wegen Eiswurfgefahr gesorgt. Mehrere Monate war hier das Gelände für Fußgänger und Fahrzeuge gesperrt. Wie Creußens Bürgermeister Martin Dannhäußer mitteilt, hat es hier schon Gespräche mit dem Landratsamt gegeben, mit welcher Regelung künftig die Sperrzeiten so gering wie möglich gehalten werden können. Eine konkrete Lösung gebe es aber noch nicht. Zurzeit ist der Lindenhardter Forst vorerst sowieso komplett gesperrt, da weitere Windanlagen errichtet werden.

Die eingespeiste Energie im Windpark Büchenbach betrug im vergangenen Jahr 26.560 Megawattstunden, der Einspeiseerlös betrug 2,56 Millionen Euro (unter dem Vorbehalt der Abrechnung Dezember 2015). Damit wurde der geschätzte Windertrag von 26.000 Megawattstunden  im Jahr 2015 übertroffen. Auch die geschätzten Umsatzerlöse zwischen 2,0 und 2,4 Millionen Euro wurden überschritten.

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