Breitbandausbau Bald schnelles Internet für alle

Von Klaus Trenz
Glasfaserkabel werden bei Hämmerlmühle verlegt. Es wird das sogenannte Spülbohrverfahren angewandt. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

AUERBACH. Bis dato gab es in Sachen schnelles Internet auf dem Stadtgebiet mehrere weiße Flecken. Betroffen waren die Ortschaften Bernreuth, Saaß, Ortlesbrunn, Hagenohe und Ligenz und die Ortsteile Hohe Tanne, Staubershammer, Hammerberg, Hämmerlmühle und Leiten. In spätestens zwölf Monaten soll dies der Vergangenheit angehören.

 
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Für die Ortsteile fiel der Startschuss für den Breitbandausbau jetzt im August. Spätestens in zwölf Monaten soll die Internet-Anbindung genutzt werden können. „Die Stadt Auerbach schöpft mit dieser Maßnahme das Förderprogramm des Freistaats Bayern wiederum optimal aus und investiert in die Verbesserung der Online-Infrastruktur rund 936.000 Euro“, so Bürgermeister Joachim Neuß. Bei einer Förderung durch das Programm „Höfebonus“ von 842.000 Euro verbleiben der Stadt Kosten in Höhe von 94.000 Euro.

Als Mindestbietender ging im Rahmen eines, so Neuß, aufwendigen Ausschreibungsverfahrens die Firma NGN Fiber Network KG hervor, die in allen Losen, also Ortsteilen, günstiger war als die Telekom.

Leitungen bis in den Keller

Teilweise sollen zwei Tiefbaukolonnen die Glasfaserleitungen verlegen und zwar in dieser Reihenfolge: Bernreuth, Hohe Tanne, Saaß, Staubershammer, Hammerberg, Hämmerlmühle, Ortlesbrunn, Hagenohe, Ligenz und Leiten.

In dieser Reihenfolge soll dann auch der sogenannte FTTB-Fibre to the Building (Glasfaser bis zum Haus) erfolgen, sprich: Glasfaserleitungen werden bis in den Keller des Gebäudes verlegt. Für die Überbrückung der noch verbleibenden relativ kurzen Strecke bis zum Kunden werden dann die vorhandenen Kupferleitungen genutzt. Die im Haus vorhandene Infrastruktur von Kupfer- und Koaxialkabeln kann also weiter genutzt werden.

Für die Einspielung der Technik ist die Firma Süc Dacor GmbH zuständig. Mit diesem Telekommunikations- und Internetdienstleistungsunternehmen müssen die Nutzer dann auch die entsprechenden Verträge für die Bereitstellung des Online-Angebots abschließen.

Zukunftssichere Technik

Für die potenziellen Nutzer dürfte sich das Warten gelohnt haben. Mit dem Glasfaseranschluss direkt an das Haus verfügen sie dann über einen Internetanschluss, der teilweise schneller ist als in anderen Stadtteilen Auerbachs. Zudem gilt diese Technik als zukunftssicher. Mit Inbetriebnahme des Netzes stehen den Haushalten angeblich mindestens 100 Megabit pro Sekunde im Downloadbereich und 20 Mbit/s im Upload zur Verfügung

Bewohner sind zufrieden

Vor allem in Hagenohe selber dürften die Bewohner zufrieden sein und sind das laut Ortssprecher Martin Schleicher auch. Noch Anfang vergangenen Jahres war nicht ganz sicher, ob dort ein Breitbandanschluss realisiert werden kann. Hagenohe wurde immer wieder vertröstet. Die Hagenoher hatten sich schon mit einer Funklösung abgefunden. Das Dorf sollte aus Richtung Ranzenthal versorgt werden.

Kurz vor einer Funklösung

Bürgermeister Neuß gab sich damals aber optimistisch, Hagenohe in das Programm „Höfebonus“ zu bringen, weil das Dorf mit seinen 15 Haushalten den größte Ortsteil bei diesem Antrag zum Ausbauprogramm darstelle. „Im letzten Moment vor einer Funklösung“, so Schleicher, habe das dann auch geklappt. Jetzt könne man auch noch zwölf Monate warten. „Wir stehen schon lange in den Startlöchern“, so Schleicher.

Kurioses am Rande: Hagenohe könnte mit einigem guten Willen schon längst Glasfaseranschluss haben. Durch den Ort verlaufe nämlich eine Glasfaserleitung, so Martin Schleicher. Die wurde aber bis in den Truppenübungsplatz Grafenwöhr gezogen und gehört der US-Armee. „Da war nichts zu rütteln“, so Schleicher. Ein Anschluss des Dorfs wurde verweigert. Schleicher: „Das war Hoheitssache.“

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