Bohnen, Palmen und Narzissen

Von Andrea Pauly
Bebilderung zum Thema: "Wie viel geben die Städte für ihre Frühjahrsbepflanzung aus?" Foto: Ralf Münch Foto: red

Sand und Palmen, möglichst viele Rosen oder bunte Stiefmütterchen: Die Gärtner in den heimischen Bauhöfen setzen auf verschiedene Ideen, damit es in den Stadtkernen grünt und blüht. Doch eines haben sie gemeinsam: Für die eigentlichen Pflanzen geben sie nur einen geringen Teil des Geldes aus, das für Grünpflege in den Haushalten steht.

 
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Im Pegnitzer Bauhof ist Gärtner Gerhard Sporrer für die Auswahl der Pflanzen zuständig. Dreimal im Jahr gestaltet er die städtischen Beete und Tröge. Dabei achtet er besonders auf die Farben. „Schön bunt soll es sein“, sagt Sporrer. Im Frühjahr stehen Stiefmütterchen, Narzissen und Tulpen auf seiner Einkaufsliste, im Sommer machen Geranien und Fuchsien den Schwerpunkt aus. Die Schwerpunkte der Bepflanzung liegen im Stadtgebiet, vor allem auf den beiden Kreiseln. Auch in Neudorf oder Troschenreuth sind die Gärtner der Stadt Pegnitz unterwegs.

230.000 Euro Kosten im Jahr

Im vergangenen Jahr habe die Stadt 3000 Euro Materialkosten für die Frühjahrsbepflanzung investiert, sagt Kämmerer Wolfgang Hempfling. In Pegnitz ist das aber nur ein kleiner Teil der Ausgaben: Für den Unterhalt der Grünflächen standen 27.800 Euro im Haushalt des Jahres 2015. „Das sind reine Materialkosten“, sagt Hempfling. Die Arbeitsleistung des Bauhofes und die Kosten für die eingesetzten Maschinen für die Grünanlagenpflege beträgt im Jahr etwa 230.000 Euro.

Rosen als Erinnerung an die Heilige Elisabeth

In Anlehnung an die Heilige Elisabeth stehen in Pottenstein die Rosen im Fokus für das Gärtnerteam im Bauhof. „Wir haben uns ein bisschen darauf spezialisiert“, sagt Bauhofleiter Klaus Eckert. Am Kirchplatz sind die Rosen am augenfälligsten, ein weiterer Schwerpunkt ist die Fläche zwischen Stützmauer und Kirche. Von insgesamt 60.000 Euro für Garten- und Landschaftspflege, die die Stadt Pottenstein im laufenden Jahr ausgibt, fließen laut Kämmerer Johannes Körber lediglich 1000 Euro in Bepflanzung und Blumenschmuck. Der größte Teil mit 22.000 Euro entfällt auf die Pflege der Lindenalleen, weitere 15.000 Euro zahlt Pottenstein für Pflegearbeiten an den Naturparkverein.

Rosenallee und Wildblumen

Auch in Creußen beschäftigt sich der Bauhof mehr mit der Pflege der bestehenden Rosen als mit einzelnen Frühlingsbeeten. Dort beschränkt sich die Frühjahrsbepflanzung auf einige Blumenkästen am Marktplatz und an den beiden Rathäusern, sagt Bauhofleiter Werner Rustler. „Ansonsten haben wir eher Grünanlagen und Baumschnitt.“ Außerdem gibt es in Creußen aktuell eine Gemeinschaftsaktion mit dem Bund Naturschutz: Auf verschiedenen Flächen dürfen Gräser und Wildblumen ungehindert wild wachsen, um Tieren und Insekten einen Lebensraum zu geben. „Diese Flächen werden nur einmal im Jahr gemäht“, sagt Rustler. Der Bauhof sei außerdem regelmäßig in der Bahnhofstraße aktiv, um dort die Rosen zu pflegen. „Das ist eine Art Rosenallee geworden“, sagt der Bauhofleiter. „Mir fällt auch in anderen Kommunen auf: Wo das Rathaus ist, ist es immer am schönsten. Das ist auch bei uns so.“

Sand, Palmen und Gemüse

In Auerbach legt die Gartenabteilung des Bauhofs Wert auf Abwechslung: „Wir wollen nicht jedes Jahr das Gleiche“, sagt Bauhofleiter Matthias Regn. Deshalb gebe es neben den üblichen Sommerblumen und Stauden auf manchen Flächen Sand und robuste Palmenarten.

Sogar Bohnen haben die fünf Mitarbeiter der Gartenabteilung des Auerbacher Bauhofs schon gepflanzt. „Die blühen so schön“, sagt Regn. „Und nachher kamen Bürger und fragten, ob sie die Früchte ernten dürfen.“ Bürgermeister Joachim Neuss lege Wert auf die farbenfrohe Gestaltung der öffentlichen Flächen, so dass unter anderem die Verkehrsinseln mittlerweile bepflanzt werden. Rund 13.000 Euro hat die Stadt Auerbach nach Angaben von Stadtkämmerer Michael Bierl im vergangenen Jahr für die Frühjahrsanpflanzung im gesamten Stadtgebiet ausgegeben.

Gemüse an der Straße gibt es nicht nur in Auerbach, sondern auch in Bayreuth. Dort geriet es zur Posse.

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