In dieser Woche lohnt es sich für Autofahrer besonders, den Tacho im Auge zu behalten: In ganz Europa und etlichen Bundesländern wird in den kommenden Tage verstärkt gegen Raser vorgegangen. In Bayern erreicht die Aktion am Freitag, 21. April, ihren Höhepunkt: Um 6 Uhr morgens beginnt der zehnte Blitzmarathon. Wie bei den vorangegangenen Aktionen führt die Polizei 24 Stunden lang, bis zum darauffolgenden Samstag um 6 Uhr, verstärkte Geschwindigkeitskontrollen. Insgesamt rund 2000 Polizistinnen und Polizisten sowie Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung kontrollieren die Geschwindigkeit an rund 1800 möglichen Messstellen. In Oberfranken werden wieder rund 200 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein.

Die Kontrollstellen wurden bereits jetzt auf der Internetseite des bayerischen Innenministerium veröffentlicht. In Oberfranken müssen die Autofahrer demnach an 80 Stellen innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften mit Kontrollen rechnen. In vielen Fällen handelt es sich um bekannte Raser-Schwerpunkte oder Stellen, an denen Schüler oder Fußgänger besonders vor den Gefahren durch Geschwindigkeitsüberschreitungen geschützt werden müssen.

>>> Hier finden Sie die einzelnen Kontrollstellen der Region <<<

Beim Blitzmarathon im März des vorigen Jahres hatte die bayerische Polizei 9756 Geschwindigkeitssünder erwischt, trotz ebenfalls frühzeitig veröffentlichter Messstellen. Der traurige Höchstwert wurde bei einem Autofahrer gemessen, der auf einer Autobahn bei Unterhaching mit 190 Stundenkilometern anstatt der erlaubten 80 gemessen wurde. In Oberfranken stellte die Polizei innerhalb des Aktionstages 508 Temposünder fest. Den Spitzenwert steuerte ein Autofahrer aus Polen bei; er war auf der Staatsstraße 2190 bei Thurnau mit 124 Stundenkilometern statt der erlaubten 70 Stundenkilometer unterwegs. Die Folge: ein Bußgeld von 350 Euro, ein Fahrverbot und zwei Punkte in der bekannten „Verkehrssünderkartei“.

Dass Temposünden keine Kavaliersdelikte sind, zeigt ein Blick in den Katalog der möglichen Sanktionen: Innerorts droht schon bei der Überschreitung der maximal zulässigen Geschwindigkeit um mehr als 26 Stundenkilometer neben Punkten und Bußgeld unter Umständen ein Fahrverbot von einem Monat. Ab einer Überschreitung von 31 Stundenkilometern ist dies unumgänglich. In Tempo-30-Zonen liegt die Grenze also bei 61 Stundenkilometern. Auch außerorts kann Wiederholungstätern schon bei einer Überschreitung um 26 Stundenkilometern ein Fahrverbot drohen.

Ein prüfender Blick nach dem Verbandskasten kann sich in dieser Woche ebenfalls lohnen. Dies zeigt die Erfahrung der letzten Blitzmarathons. Neben Geschwindigkeitsüberschreitungen registrierten die Kontrollbeamten auch zahlreiche Fahrzeugmängel, wie etwa überschrittenen Tüv-Fristen und abgefahrene Reifen. Etliche Fahrer wurden verwarnt, da sie Führerschein oder Fahrzeugschein nicht mit sich führten.