Bis zu 60 Millionen Menschen könnten nach Schätzungen von US-Medien betroffen sein US-Ostküste erwartet Rekord-Schneesturm

Der Times Square wird präpariert. Die Ost-Küste erwartet einen Rekord-Blizzard. Vor allem New York und Boston soll er hart treffen. Foto: dpa Foto: red

Schneestürme sind an der US-Ostküste eigentlich nichts Ungewöhnliches. Doch was New York und Boston nun droht, soll besonders schlimm werden.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

In New York und an weiten Teilen der US-Ostküste ist ein gewaltiger Schneesturm aufgezogen. Bis zu 60 Millionen Menschen könnten nach Schätzungen von US-Medien betroffen sein. Der Nationale Wetterdienst gab für Montag und Dienstag Blizzard- und Sturmwarnungen in mehreren Bundesstaaten heraus. Der Gouverneur von Connecticut, Dannel Malloy, rief für Montagabend von 21 Uhr an (Ortszeit) ein Fahrverbot für den gesamten Bundesstaat aus. Befürchtet wurde einer der schlimmsten Schneestürme in der Geschichte der Region.

Bis zum Montagmittag (Ortszeit) waren in Teilen Pennsylvanias bereits 20 Zentimeter Schnee gefallen. Meteorologen erwarteten für Boston bis zu 80 Zentimeter Neuschnee. Die schwersten Niederschläge wurden aber erst in der Nacht zum Dienstag vorhergesagt - allerdings wurden die Vorhersagen für Schneehöhen am Montagmorgen im Vergleich zum Sonntag ein wenig gesenkt.

"Könnte ein Sturm sein, wie wir ihn noch nie gesehen haben"

„Das könnte ein Sturm sein, wie wir ihn noch nie gesehen haben“, warnte Bürgermeister Bill de Blasio am Sonntag. NewYork habe viele schwere Schneestürme erlebt, „aber seien Sie auf Schlimmeres gefasst“. Am Montag müsse im Verkehr mit langen Verspätungen gerechnet werden. Der Gouverneur des Bundesstaats NewYork, Andrew Cuomo, rief die Menschen auf, am Montag zu Hause zu bleiben oder früh bei der Arbeit Schluss zu machen. Viele Schulen haben ihre Schüler am Montag früher nach Hause geschickt und bleiben am Dienstag geschlossen.

Zudem erwarten Meteorologen starke Winde von bis zu 120 Kilometern pro Stunde an der Küste, streckenweise könnten sie sogar Hurrikan-Stärke annehmen. Der Schneefall sei eine Sache, aber gepaart mit starkem Wind sei dies ein Rezept für eine potenzielle Katastrophe, sagte Meteorologe Tom Kines der Zeitung „USA Today“.

Die Warnung gilt nicht nur für NewYork, sondern für die gesamte nördliche Hälfte der US-Ostküste, bis hoch nach Kanada. Fluggesellschaften hätten bereits für Montag und Dienstag mehr als 5200 Flüge gestrichen, berichtete die Zeitung „USA Today“. Auch Fluggäste aus anderen Regionen müssten sich darauf gefasst machen, dass viele Verbindungen gestrichen würden. In Boston sind laut „Boston Globe“ ab Montagabend bis auf weiteres alle Flüge gestrichen.

Bisher war der Winter eher mild

Der „Nor'easter“, wie die aus dem Nordosten heranbrausenden eisigen Stürme genannt werden, sind im Winter zwar nicht ungewöhnlich, dennoch sorgen sie in den Metropolen wie NewYork und Boston immer wieder für Verkehrschaos. Schneestürme verursachen in den USA auch regelmäßig große Stromausfälle, weil die anfälligen Stromleitungen über der Erde verlaufen. Oftmals müssen Hunderttausende Menschen ohne Elektrizität klarkommen. Während es im letzten Winter gleich mehrere solcher Stürme gab, war dieser Winter bislang eher mild.

Auch in den sozialen Netzwerken war der Schneesturm am Montag das beherrschende Thema. Unter dem Stichwort „#blizzard2015“ tauschten die Nutzer im Nachrichtendienst Twitter Ratschläge und Fotos aus leergeräumten Supermärkten aus. 

dpa

Autor