Bilanz ein paar Stunden vor dem Schluss: Fest gut besucht, Schausteller und Veranstalter glücklich Volksfest: Noch ein Feuerwerk, dann ist Schluss

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Viel los. Und zwar nicht nur abends: Das neue Konzept des 106. Bayreuther Volksfests hat funktioniert. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Der Druck ist raus, die Anspannung hat sich gelöst. Das erste Volksfest nach dem neuen Konzept ist Geschichte. Und es scheint, als hätte alles gepasst. Denn alle, die mit dem 106. Bayreuther Volksfest vor oder hinter den Kulissen zu tun haben, ziehen eine sehr zufriedene Bilanz. Obwohl das Fest ja noch ein paar Stunden läuft.

 
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Meist passt ja irgendwas nicht: Das Wetter zu heiß. Oder zu kalt. Zu nass. Zu trocken. Die Besucher nur an bestimmten Tagen in zu großer Zahl da, am Rest der Tage zu zurückhaltend - speziell beim Geld ausgeben. Dass Worte wie "richtig glücklich" fallen, kommt so gut wie nie vor bei einer Volksfest-Bilanz. Gudrun Sommerer, die Vorsitzende der Bayreuther Schausteller, sagt diese beiden Worte am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung. "Wir sind richtig glücklich. Die Bayreuther haben ihr Volksfest gefeiert", sagt Gudrun Sommerer. "Alle, die ich gesprochen habe, sind sehr zufrieden. Wir haben aber auch richtig Glück gehabt. Mit dem Wetter. Mit den vielen Besuchern. Und dass es auf dem Volksfest keinen Ärger gab." Was Werner Schnödt von der Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt bestätigt: "Wir haben keinen Grund zur Klage."

Viele starke Tage

Das Volksfest habe von vielen starken Tagen profitiert. Der Eröffnungstag, das Pfingstwochenende, "der Familientag ist super angenommen worden", sagt Sommerer. Auch das vergangene Wochenende sei sehr gut gelaufen. Da könne man Tage wie den Pfingstmontag, als es fast den ganzen Tag regnete, gut kompensieren. Sie habe gezielt Besucher angesprochen und gefragt, wie ihnen das neue Konzept gefalle - mit dem Festzelt in der Mitte, mit der neuen Anordnung der Fahrgeschäfte. "Das kam an bei den Leuten. Wir Schausteller waren ja erst etwas skeptisch. Doch die angst war unbegründet. Es gibt wirklich nur Positives zu berichten", sagt die Schausteller-Chefin. Dass die Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH (BMTG) als Veranstalter mit der größten mobilen Geisterbahn der Welt und dem "Big Bamboo" zwei Höhepunkte engagiert habe, "die sonst nur auf den richtig großen Plätzen stehen hat sich zudem ausgezahlt", sagt Gudrun Sommerer. Und: "Man kann natürlich immer noch eins draufsetzen. Normalerweise. Diesmal wird es aber sehr schwer."

Positive Resonanz

BMTG-Geschäftsführer Manuel Becher hat, wie er auf Anfrage unserer Zeitung sagt, ebenso nahezu ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen. "Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem Volksfest. Es hat perfekt geklappt. In allen Bereichen. Es war das mit Abstand beste Volksfest seit Gründung der BMTG 2009." Die BMTG habe auf Risiko gesetzt mit der Neuordnung des Platzes. Zum Beispiel sei es durchaus nicht ohne gewesen, Geisterbahn und Achterbahn nebeneinander zu stellen. Aber: "Auch die Schausteller, die nicht zu den Gewinnern gehörten bei der Umstellung, haben gesagt, es sei super gelaufen." 

Magnet Misswahl

Das gelte auch für die Misswahl. Einer der Publikumsmagnete des Volksfestes. Im vergangenen Jahr sei man "nicht mehr 100 Prozent zufrieden gewesen", sagt Becher. Nicht zuletzt, weil während der Veranstaltung viele Besucher das Zelt verließen. "Anders dieses Jahr, als eine Miss und erstmals ein Mister Volksfest gewählt wurden: "Da war das Zelt auch am Schluss noch rappelvoll", sagt Becher. "Da ist auch der Festwirt zufrieden."

Ein Drittel mehr Umsatz

Jochen Mörz, der Festwirt, bestätigt das. "Wir haben zwar das Ergebnis des ersten Jahres nicht erreicht", sagt Mörz. "Aber wir werden 30 Prozent über dem vergangenen Jahr liegen. Wir sind auf einem guten Weg." Das hänge sicher auch mit dem neuen Standort des Festzelts zusammen. Wegen des Bierzelts war die Rochade auf dem Festplatz angestoßen worden. "Das Zelt steht jetzt dort, wo es hingehört. In der Mitte. Das Festzelt ist die Kommunikationszentrale eines Volksfestes." Mörz sagt, man sei "auf einem guten Weg. Ein paar Ideen habe er schon fürs nächste Jahr". Die wolle er mit der BMTg, mit der Stadt, der Brauerei bei der inzwischen traditionellen Nachbesprechung am Tag nach dem Volksfest ansprechen. Er setze in jedem Fall auf Kontinuität: "Ich bin keiner, der sagt, ich mag nicht mehr. Auf den Plätzen, auf denen ich stehe, stehe ich zum Teil seit 25 Jahren." Allerdings müsse der Umsatz stimmen. "Schausteller sind sieben Monate unterwegs und müssen in der Zeit das verdienen, was er in zwölf Monaten braucht."

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