Bilanz 2022 Brose durchschreitet Talsohle

Am Gründungsstandort des Unternehmens in Berlin erweitert Brose die Produktionskapazitäten für E-Bike-Antriebe. Foto: Brose/pi

Der Automobilzuliefer schreibt wieder ein positives Ergebnis. Der Umsatz steigt auf mehr als 7,4 Milliarden Euro.

 
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Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat die Brose Gruppe die Kehrtwende geschafft. Das teilte die Unternehmensgruppe am Donnerstag mit. Nach dem erstmaligen Betriebsverlust im vergangenen Jahr werde der Automobilzulieferer mit Stammsitz in Coburg 2022 wieder ein positives Ergebnis erwirtschaften. Dennoch seien weiterhin große Anstrengungen nötig, um das für die kommenden Jahre geplante Wachstum profitabel zu gestalten, heißt es in der Pressemitteilung. Darüber habe Ulrich Schrickel, Vorsitzender der Geschäftsführung von Brose, bei der Versammlung von Gesellschaftern und Beiräten des Familienunternehmens in Coburg berichtet.

Für das zu Ende gehende Jahr rechnet Brose mit einem Umsatz von mehr als 7,4 Milliarden Euro, rund zwei Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Neben der Konsolidierung des im Januar gestarteten Gemeinschaftsunternehmens Brose Sitech und einem größeren Produktionsvolumen würden hohe Inflations- und Wechselkurseffekte zu dieser Entwicklung beitragen. „Dennoch belasten die gestiegenen Kosten vor allem bei Rohmaterialien, Halbleitern und Energie unser Ergebnis massiv“, erklärte Schrickel und fuhr fort: „Das klare Bekenntnis der Gesellschafter, Brose langfristig als selbstständiges Familienunternehmen erhalten zu wollen, ist ein starkes Fundament in diesen turbulenten Zeiten.“

Um die Produktivität insbesondere in den Verwaltungsfunktionen zu erhöhen, werde die Aufbau- und Ablauforganisation kontinuierlich mittels Lean-Methoden optimiert. „Gleichzeitig ist es unabdingbar, die erwarteten Mehrkosten an unsere Kunden weiterzugeben und entsprechende Preiserhöhungen durchzusetzen“, betonte der Vorsitzende der Geschäftsführung laut Pressemitteilung.

Zur Unterstützung der Mitarbeiter vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten habe das Familienunternehmen die Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro sowie eine deutliche Entgelterhöhung an allen deutschen Standorten beschlossen. Demnach steigen die Löhne und Gehälter ab Juni 2023 um 5,2 Prozent und ab Mai 2024 um 3,3 Prozent.

Bei einer weltweit stabilen Fahrzeugproduktion könnte der Umsatz von Brose bis 2025 auf rund zehn Milliarden Euro steigen, so die Prognose des Unternehmens. Grundlage dafür sei eine erfolgreiche Akquisitionstätigkeit: Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen unter anderem strategische Aufträge bei elektrischen Schließsystemen, Kühlerlüftermodulen und Vordersitzstrukturen erhalten.

Für den Ausbau der weltweiten Standorte und Produktionsanlagen hätten die Gesellschafter Investitionen in Höhe von mehr als 400 Millionen Euro für 2023 freigegeben. In den nächsten drei Jahren sollen insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Euro investiert werden. Mehr als die Hälfte davon fließe nach Europa, jeweils rund ein Viertel nach Amerika und nach Asien.

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