Drei Fragen:
Herr Friedrich, Sie wurden mit 100 Prozent der Stimmen als CSU-Bezirksvorsitzender für Oberfranken bestätigt. Laut Horst Seehofer reihen Sie sich nun in die Riege der Prinzregenten ein. Ein schönes Gefühl?
Hans-Peter Friedrich (ringt sehr lange um eine Formulierung): Die CSU ist voller potenzieller Kronprinzen.
Noch zwei etwas ernsthaftere Fragen: In Gunzenhausen hat Seehofer von der Europäischen Union erneut eine stärkere Sicherung der EU-Außengrenzen gefordert. Wie stehen Sie zum Thema Grenzkontrollen?
Friedrich: Wir wollen das Abkommen von Schengen nicht infrage stellen. Aber wir könne durch die Erfahrung von Elmau, wo durch kurzzeitige Grenzkontrollen dreieinhalbtausend Rechtsbrecher dingfest gemacht worden sind, nicht zur Tagesordnung übergehen. Wir müssen die Konsequenzen daraus diskutieren. Mein Vorschlag ist zu sagen: Lasst uns unberechenbarer sein für die Kriminellen. Das heißt, wir kontrollieren einfach mal drei Tage in Rosenheim, mal in Schirnding, mal in Waidhaus. Ob man das mit Schengen vereinbaren kann, muss man prüfen. Es reicht jedenfalls nicht zu sagen, man schützt nur die Außengrenzen.
Wie lauten die wichtigsten Ziele der CSU für Oberfranken?
Friedrich: Das Thema Verkehrsinfrastruktur ist nach wie vor das Standortthema Nummer eins. An zweiter Stelle folgt die Digitalisierung. Wir wollen Oberfranken zu einer digitalen Vorzeigeregion machen. Unsere Bürgermeister und Landräte sind da auch auf einem guten Weg. Wichtig sind auch die Themen Gesundheit und Qualifizierungsinfrastruktur, die vom Kindergarten bis zur Hochschule reicht. Das darf man nicht unterschätzen. Wir kriegen keine Führungskräfte in die Region, wenn wir denen sagen: Aber einen Kinderarzt haben wir leider nicht.
Die Fragen stellte Roman Kocholl