Halbzeitpause also, strahlende Gesichter, moderater Andrang am Bierausschank. Dort lassen die Fans nachfüllen – kurioserweise in Plastikbecher noch von der WM 2006. Die stammten aus einem größeren Posten vom Sommermärchen, sagt Christian Wedlich vom Veranstalter, dem Verein Bayreuth Event und Festival e.V. Wedlich steht abseits des Gedränges, hat guten Blick auf die Leinwand, und wirkt ziemlich zufrieden. Eine halbe Stunde nach Abpfiff werde im Ehrenhof Zapfenstreich sein, sagt er, „die Befürchtungen einiger Gastrononen hätten wir widerlegt“. Da mag er richtig liegen, schließlich werden die Menschen weiterfeiern wollen.
Mittlerweile hat Müller sein drittes Tor geschossen, es steht 4:0, Hohngelächter, als Portugals Superstar Christiano Ronaldo in Großaufnahme die Gesichtszüge entgleisen. Gut gelaunt ist Liang Dong. Er wohnt seit neun Jahren in Bayreuth, hat ein deutsches Trikot an, würde gerne seine Chinesen anfeuern, aber: „Mei, nun.“ Die Deutschen zeigen ein „Klassespiel“, findet er, dann füllt erneut Ronaldo die Leinwand. Liang Dong gluckst und sagt: „Tja, vorbei.“
Nicht für Bayreuth: Das Spiel ist abgepfiffen, da machen sich Kolonnen auf den Weg, mit wehenden Fahnen und Gesang, aus dem man das Wort „Schlaaaand“ hört. Ein Polizist in seinem Streifenwagen verdreht die Augen. Nein, passiert sei nichts, aber man werde den Ring im Auge behalten. „Wie halt immer alle zwei Jahre“, sagt er.