Natürlich bekam auch die Bundespolitik ihr Fett weg: Der SPD-Dampfer lief in Köln auf den Eisberg "Groko" auf, Kanzlerin Angela Merkel schredderte sich wie ein Bild des Künstlers Banksy. Im Düsseldorfer Zug war Merkel erstmals seit 2005 nicht mehr mit dabei.
Das Festkomitee Kölner Karneval hatte erst am Montagmorgen endgültig entschieden, dass alle großen Motivwagen mitfahren konnten. Die Düsseldorfer mussten bis zum Schluss zittern, denn bei ihnen gilt für den Zug eine feste Grenze von Windstärke 7 - mehr darf nicht sein. In mehreren Städten wurden Karnevalszüge abgesagt, so in Bottrop und Hattingen im Ruhrgebiet oder in Fulda und Seligenstadt in Hessen. In vielen anderen Städten begannen die Züge später. Augsburg sagte wegen starker Böen eine Open-Air-Feier auf dem Rathausplatz ab.
Der Mainzer Carneval-Verein schätzte, dass etwa 450.000 Menschen den Umzug am Straßenrand verfolgten, etwas weniger als sonst. Die Düsseldorfer gingen von ungefähr 600.000 Besuchern aus. In Köln hieß es, der Zulauf sei höher als im vergangenen Jahr. Eine seriöse Schätzung sei aber unmöglich.
Die Stimmung war ausgelassen. Ob es stürme oder regne, sei letztlich auch egal, sagte Fernsehmoderator Kai Pflaume, der erstmals im Kölner Rosenmontagszug mitfuhr: "Köln feiert bei jedem Wetter."