In den vergangenen Jahren hat sich der Schwerpunkt des Drogenhandels von Rotterdam nach Antwerpen verlagert. Grund dafür sind die wesentlich verschärften Kontrollen in dem niederländischen Hafen. Dort wird inzwischen jeder Mitarbeiter überprüft, auch wurden die Strafen drastisch erhöht.
Nimmt die Gewalt noch zu?
In Antwerpen wollen sie nun von diesen Erfolgen lernen und die Maßnahmen verschärfen. Der Zoll soll mehr als 100 neue Mitarbeiter bekommen, die Staatsanwaltschaft gestärkt werden. Neue Scanner werden gekauft. Container sollen häufiger durchleuchtet werden, teilten die Behörden mit. Und auch in Antwerpen sollen Mitarbeiter des Hafens regelmäßig überprüft werden.
Die Erfolge der Fahnder haben auch eine Kehrseite: Sie könnten zur Zunahme der Gewalt der Drogenbanden führen, vermutet der Kriminologe Michaël Dantinne. „Es ist ein Paradox“, sagte Dantinne dem belgischen Sender RTBF. Werde Kokain beschlagnahmt, gebe es jemanden, der dafür zahlen müsse. „Meiner Meinung nach gibt es eine Reihe unbezahlter Rechnungen, die zu Spannungen zwischen den Akteuren geführt haben, die wegen der Schulden und Forderungen zu Gewalt greifen.“