Beim Splashdiving-Wettbewerb in Pegnitz machen 13 wackere Jungs und Mädels ordentlich Wumms So war der Arschbomben-Wettstreit

Von Katharina Wojczenko

Kühler Wind, frisches Wasser und am Ende peitschender Regen: 13 harte Jungs, Mädchen und Erwachsene haben sich am Samstag im Cabriosol in Pegnitz beim „Local Hero Cup“ trotzdem dem Arschbomben-Wettstreit gestellt. Darum ging es - von Gesichtsbremser bis Braut.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Aufgabe: Erst in der Luft viel Gedrehe und dann mit Wumms ins Wasser. Der unterscheidet den Arschbomber (auf Englisch Splashdiver) vom Turmspringer, der nicht spritzen soll.

Die Figuren haben Namen wie Anker, Stuhl, Yogi, Katze, Brett oder Kartoffel. Die meisten entscheiden sich für die klassische Arschbombe: Arme um die Beine und rein.

 

Die Jury: Die Bayreuther sind alle aktive oder ehemalige Mitglieder der Splashdiving-Nationalmannschaft. Alex Meier, von Beruf Polizist, bewertet die Eintauchphase. Tom Grünbauer geht aufs Graf-Münster-Gymnasium, ist Turmspringer und schaut auf die Flugphase („Da gibt’s keine null Punkte, weil jeder fliegt“).

Brian Müller, Verkäufer, achtet auf Entschlossenheit beim Absprung und sagt übers Arschbomben: „Das ist das Schöne. Egal, was du sonst machst, im Becken sind alle gleich.“

Der Publikumsliebling: Oder zumindest der von Moderator „Omme“ alias Dominique Christian Demel ist Alexander Penning (6), der jüngste Teilnehmer. „Das ist ja der Wahnsinn, wie sich der junge Mann in die Tiefe stürzt!“

Der Blondschopf mit der Blumenbadeshorts und den Zahnlücken zittert schon nach dem ersten Sprung wie Espenlaub. Was ihn nicht davon abhält, dem Publikum mit tiefem Ernst und größter Entschlossenheit die Katze vorzuspringen – auf allen Vieren ins Blaue.

Der Gesichtsbremser: Gerd Berlinger, Rektor der Grundschule Schnabelwaid, ist mit 63 Jahren der älteste Teilnehmer. Tochter Milva hat ihn überredet. „Ich bin stolz auf ihn.“ Berlinger senior hat am Vortag geübt. Die Arschbombe verunglückt trotzdem zur Kartoffel: Er kippt vornüber und bremst mit dem Gesicht. Autsch.

 

Später sorgen die beiden auf dem Zehner für Drama unter dunklen Wolken. Fast 20 Minuten geht nix weiter. „Man hat hier oben Dreharbeiten und auch Angst“, berichtet Moderator Omme, der dann doch mal nachschaut. Am Ende siegt die Angst. Applaus gibt’s trotzdem für die beiden. Ins Fernsehen kommen sie auch. Das ZDF filmte sie für die Sendung „Terra X“.

Die Braut: Ihre sechs Freundinnen haben Martina Zwick (34) eigentlich zum Entspannen beim Junggesellinnen-Abschied ins Cabriosol gebracht. Doch nach Joghurtmaske und Schokopeeling muss sie ins Wasser. Wann sie zuletzt gesprungen ist, weiß sie nicht mehr.

Wenn sie bei der Arschbombe vom Einser das zweite Bein auch umklammert hätte, wäre die Wertung besser gewesen. Fürs verlorene Häubchen gibt’s keinen Punkteabzug.

Der amtierende Weltmeister:Rainhard Riede (22), Kaminkehrer aus Waldkraiburg, zeigt außer Konkurrenz, was er kann. Er springe nur ins Wasser – von Becken bis Klippe – und daheim auf seinem Trampolin, sonst mache er keinen Sport, sagt er.

Auf den Bizeps des höflichen Oberbayers wäre trotzdem jeder Muckibudengänger neidisch. Er dreht und schraubt sich elegant vom Zehner – und verursacht beim Aufprall eine beeindruckende Fontäne, die die Jury erwischt.

Die Sieger: Sind eigentlich wurscht, weil es nur um Spaß geht. Den ersten und zweiten Platz teilen sich beim Einser Gabriel Hoffmann (der aber nach der ersten Runde schon verschwand) und Milva Berlinger.

Christoph Wolfram (11) aus Pegnitz bekam beim Dreier die meisten Punkte. Höher hinaus ging es für ihn nicht, hatte Papa Stefan entschieden. Er ist „vor 30 Jahren einmal vom Zehner gesprungen“ und sagt: „Da muss er reinwachsen, damit er nicht falsch aufkommt.“

Florian Krug (18) aus Thurndorf erntete mit der breiten Katze vom Zehner die Bestwertung und Respekt: Außer ihm trauten sich nur noch drei.

 

Mehr Videos vom Arschbomben-Wettstreit hier.

Bilder