Lineker: „Alle glücklich machen“
Lineker deutete an, dass er weiterhin seine Meinung äußern wird. „So schwer die letzten Tage auch waren, es ist einfach nicht vergleichbar damit, vor Verfolgung oder Krieg aus seiner Heimat fliehen zu müssen, um in einem weit entfernten Land Zuflucht zu suchen“, twitterte der einstige Stürmer. Die Empathie von Kollegen und Zuschauern sei „herzerwärmend“ gewesen.
Zugleich signalisierte der Star-Moderator, der „Match of the Day“ seit 2009 präsentiert, nach der Einigung Unterstützung für den Generaldirektor. „Er hat einen fast unmöglichen Job, alle glücklich zu machen, besonders im Bereich der Unparteilichkeit“, twitterte der 62-Jährige. Davie gab das Lob zurück. „Gary ist ein geschätzter Teil der BBC, und ich weiß, wie viel die BBC für Gary bedeutet, und ich freue mich darauf, dass er am kommenden Wochenende unsere Berichterstattung präsentiert“, sagte er. Mit 1,35 Millionen Pfund (1,53 Millionen Euro) Jahresgehalt ist Lineker der bestbezahlte BBC-Moderator.
Gelöst ist der Fall noch nicht
Endgültig gelöst ist der Fall aber noch nicht. Denn im Zuge der Lineker-Debatte rückte auch die Personalie des BBC-Aufsichtsratschefs Richard Sharp wieder stärker in den Fokus. Premierminister Sunak distanzierte sich von dem 67-Jährigen, der einst sein Chef bei der Investmentbank Goldman Sachs war und von ihm in seiner Zeit als Finanzminister als Berater angeheuert worden war. Es sei richtig, dass Sharps Ernennung durch den damaligen Premierminister Boris Johnson erneut unabhängig geprüft werde, sagte Sunak auf einem Flug in die USA. Sharp hatte kurz vor seiner Ernennung durch Johnson dem Regierungschef geholfen, einen Privatkredit über 800 000 Pfund an Land zu ziehen. Beide weisen Vetternwirtschaft zurück.
Die Opposition forderte am Montag erneut Sharps Rauswurf. Dessen Position werde zunehmend unhaltbar, sagte der Chef der Labour-Partei, Keir Starmer. Viele Menschen würden sich fragen, warum Sharp noch immer im Amt sei, Lineker aber vorübergehend nicht. Starmers Parteikollegin Lucy Powell sagte: „Die Tory-Regierung will die BBC seit langem unterminieren.“ Die andauernde Unsicherheit mache den Sender „anfällig für politische Kampagnen, die von Ministern, Abgeordneten und der rechten Presse orchestriert werden“.