Richard Wagner ist für die gebürtige Ukrainerin "natürlich ein besonderer Komponist". In der ehemaligen Sowjetunion habe seine Musik aber "fast einen negativen Stellenwert" gehabt "und wurde leider kaum gespielt". "Das Erste, das ich über Wagner während meiner Hochschulzeit gehört hatte, war dass er auch deshalb so selten aufgeführt würde, weil seine Opern so lange und zu kompliziert seien", sagte Lyniw. "Aber gerade das war für mich auch ein Ansporn, diesen umstrittenen und geheimnisvollen Komponisten kennenzulernen."
Sie habe sich dann intensiv mit Wagner befasst. "Ich saß dann also tagelang über den Klavierauszügen seiner Opern aus der Bibliothek und hörte alte Aufnahmen auf Vinyl-Schallplatten, die man ausleihen konnte und war total in diese Musik vertieft", sagte sie. "Ich hätte damals nicht glauben können, dass ich selbst eines Tages eines seiner Stücke am Grünen Hügel dirigieren dürfte."
Am 25. Juli 2021 soll es soweit sein - wenn Corona keinen Strich durch die Rechnung macht. "Es braucht sicherlich ein ganzheitliches Sicherheits- und Präventivkonzept, wie das ja jetzt im Sommer in Salzburg zum Beispiel sehr gut funktioniert hat", sagte Lyniw. "Da liegt die Entscheidung aber bei der Festspiel-Leitung und nicht in meiner Hand."