Der Kampf gegen den Ausbau der B 303 geht weiter „Wir stehen nicht auf Stand-by“

BAYREUTH. Auch ein knappes Jahr, nachdem Innenminister Joachim Herrmann das Aus für den Bau einer Autobahn durch das Fichtelgebirge verkündet hat, kämpft die Bürgerinitiative Gefrees und Umgebung weiter: Ganz oben auf ihrem Forderungskatalog steht eine Transitsperre für den Schwerlastverkehr.

 
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Auch im zehnten Jahr ihres Widerstandes gegen eine Autobahn oder den Ausbau der alten Bundesstraße 303 sind die Sprecher der Bürgerinitiative BiG mehr denn je davon überzeugt, dass es keiner Ost-West-Verbindung für den Schwerlastverkehr zwischen Bad Berneck und Marktredwitz bedarf. Anhand von Zahlen, die an den Zählstellen in Schirnding und Bischofsgrün ermittelt worden seien, lasse sich eindeutig belegen, dass das Verkehrsaufkommen seit Beginn der Zählungen kontinuierlich zurückgehe, sagte Gert Hartmann, einer der Sprecher, bei einer Pressekonferenz am Montag. „Wir sind selbst überrascht von dem enormen Rückgang“, so Hartmann, der darauf verwies, dass es keinen Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise gebe, wie sich anhand der nahezu stabilen Zahlen auf anderen Autobahnen belegen lasse.Das Verkehrsaufkommen rechtfertige auch den Ausbau der alten Bundesstraße 303 nicht, betonte Sprecherin Nanne Wienands. Stattdessen sollten, fügte der Gefreeser Bürgermeister Harald Schlegel an, die Lärmschutzmaßnahmen unter anderem im Bereich von Bischofsgrün ausgebaut werden.Vier Forderungen der Bürgerinitiative

Vier Forderungen hat die Bürgerinitiative aufgestellt: Ganz oben steht der Erlass einer Transitsperre auf der B 303 und auf allen anderen Ost-West-Verbindungen, sagte Sprecher Professor Christoph Bochinger. Eine Forderung, die gesetzlich durchsetzbar wäre und einen lediglich kurzen Umweg erfordere. Um „auf Nummer sicher zu gehen“, müsse das Projekt B 303 neu aus dem Bundesverkehrswegeplan entfernt werden, auch wenn diese nicht in der Dringlichkeitsliste stehe. Die dritte Forderung von BiG ist die immer wieder verzögerte Offenlegung der Umweltverträglichkeitsstudie.An die Abgeordneten von CSU und FDP appellieren die Sprecher, die Ablehnung der beiden Petitionen für eine Transitsperre noch einmal zu überdenken.„Wir vertreten nicht nur Gefrees und Umgebung, sondern kämpfen für den Erhalt des gesamten Naturraums Fichtelgebirge“, sagte Bochinger und betonte, dass die Bürgerinitiative auch nach dem Aus für den Neubau nicht auf Stand-by geschaltet habe, sondern weiterkämpfen werde.

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