Bayreuth Unterschriften gegen die Maskenpflicht

Austausch vor dem Rathaus: Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) nahm die Unterschriften der Gegner der Coronamaßnahmen entgegen. Foto: / Andreas Harbach

Trotz Aussicht auf Lockerung der Corona-Regeln wollen sie mit ihrem Protest nicht nachlassen. Die Organisatoren der Demos gegen die Corona-Politik sammelten fast 1000 Unterschriften.

 
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Seit Wochen gehen sie Montagabend auf die Straße. Dabei sammelten sie zuletzt mehr als 930 Unterschriften gegen die Maskenpflicht – vor allem an Schulen.

Im Karneval, bei der Münchner Sicherheitskonferenz oder der Wahl des Bundespräsidenten seien die Menschen ohne Maske und Abstand in geschlossenen Räumen zusammengekommen. „Diese Bilder beweisen überdeutlich: es gibt keine Gefahr mehr“, meinen die Kritiker der Coronamaßnahmen. Insbesondere Kinder seien in der Pandemie traumatisiert und an Körper, Geist und Seele geschädigt worden.

„Kinder stellen kein Risiko dar“, ist die Ansicht von Julian, einer der Wortführer der Bayreuther Corona-Protestbewegung. Aus Angst vor beruflichen Repressalien wolle er nicht mit vollem Namen in die Zeitung, sagt er und wählt deutliche Worte. Kinder „als Geiseln“ zu nehmen, sei „ein Verbrechen“.

Maskenpflicht an Schulen abschaffen?

Obwohl ab dem 20. März die Corona-Vorschriften bundesweit gelockert werden sollen, bleiben er und Martin Freudenberg, Organisator der Demos, skeptisch. Es werde solange weiter demonstriert, bis die Grundrechte aller wieder hergestellt seien. In Bayern hatten sich die Freien Wähler mit ihrer Forderung nach einer Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen, in dieser Woche gegenüber dem Koalitionspartner CSU nicht durchsetzen können. Bis zu den Osterferien sollen Corona-Tests an Schulen und Kitas fortgesetzt werden.

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) nahm die Unterschriften vor dem Rathaus entgegen. Dafür bekam er Applaus von den gut 60 Geduldig hörte er sich die zehn Forderungen an, die vorgetragen wurden. Sie basieren auf Vorschlägen von Mitgliedern der Gesellschaft „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie“.

„Jeder kann seine Meinung frei äußern“

Erst sei er skeptisch gewesen, wer bei den Demonstrationen alles mitlaufe. Für den bisherigen Verlauf verdienten die Organisatoren Respekt. „Jeder kann seine Meinung frei äußern“, sagte Ebersberger und widersprach der Annahme, in den „Mainstream-Medien“ würde nicht alles berichtet. Er sei selbst an Corona erkrankt, sagte der Oberbürgermeister. Die Impfung schütze vor einem schweren Verlauf.

Die Maskenpflicht sei insbesondere in medizinischen und pflegerischen Berufen sinnvoll. Für Kinder sei sie durchaus schwierig. Nach gut einer halben Stunde Austausch zog er sich wieder ins Rathaus zurück.

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