Bayreuth Sturm verbläst Prozess

Manfred Scherer
Der Prozess um einen größeren Polizeieinsatz am Sophienberg fiel aufgrund des Sturms aus. Foto: Archiv/Manfred Scherer

Der Sturm hat am Donnerstag auch Einfluss auf einen Strafprozess. Der Verteidiger eines Angeklagten kann in Hamburg nicht in den Zug steigen.

 
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Bayreuth - Strafrichter Holger Gebhardt wollte eigentlich einen Altfall vom Tisch bekommen – nun grätschte die Wetterlage dazwischen. Alle waren da, sogar der Angeklagte soll sich am Weg nach Bayreuth befunden haben – nur sein Verteidiger Kolja Prieß aus Hamburg nicht: Mit Dienstbeginn fand der Strafrichter eine Nachricht vor, dass der Rechtsanwalt wegen der sturmbedingten Zugausfälle in Norddeutschland nicht anreisen könne.

In dem Verfahren gegen einen 25-jährigen Mann aus Crimmitschau geht es um Körperverletzung, Widerstand, tätlichen Angriff auf Polizisten und Fahren unter Drogeneinfluss. Der 25-Jährige war im September 2020 am Parkplatz am Sophienberg von Polizeibeamten im Rahmen einer Schleierfahndung kontrolliert worden.

Die Kontrolle, so ein Justizsprecher auf Anfrage, artete aus. Der Mann aus Sachsen wehrte sich vehement, sodass die Beamten Verstärkung anfordern mussten. Mehrere Beamte konnten den Mann schließlich überwältigen. Zwei Polizisten sollen dabei leicht verletzt worden sein.

Der Fall war schon einmal terminiert, wurde aber vertagt, weil der Richter den Angeklagten von einem Gutachter untersuchen lassen wollte – der 25-Jährige hatte soll bei dem Vorfall Metamphetamin im Blut gehabt haben. Der Verteidigung geht es in dem Verfahren um die Rechtmäßigkeit des Polizeieinsatzes.

Der Prozess soll nun Anfang März starten, angesetzt sind mehrere Verhandlungstage.

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