Hauptkommissar Bruno Albl, der Pressesprecher der Bayreuther Verkehrspolizei (VPI) erklärte auf Anfrage: „Wir können das nur mehr mit Kopfschütteln quittieren: Kaum regnet es, kracht’s auch schon.“ Seit dem 2. August bis zum gestrigen Freitag haben Albl und seine Kollegen auf den Autobahnen in ihrem Zuständigkeitsbereich 14 Aquaplaningunfälle registriert, bei denen fünf Insassen verletzt wurden und bei denen fast 220 000 Euro Schaden entstand.

Albls Kollege Peter Schilling, der seit Jahren beim Unfallkommando der VPI im Einsatz ist, sagt, er könne sich nicht erinnern, wann eine derart massive Häufung von Aquaplaningunfällen auf den Autobahnen im Bayreuther Bereich aufgetreten sei.

Jüngstes Beispiel: Am Donnerstag flog ein BMW-Geländerwagen X 7 bei zu hohem Tempo und im Regen erst gegen einen Laster, dann in die Leitplanken: 30 000 Euro Schaden und eine Leichtverletzte waren die Folge.

Bei der Ursachenforschung konnten die Experten der Verkehrspolizei noch kein abschließendes Bild machen. Laut Albl gibt es keinen örtlichen Schwerpunkt, etwa in einer gefährlichen Kurve. Die beteiligten Autotypen sprechen gegen die Annahme, dass Fahrer von großen und PS-starken Wagen sich bei Nässe zu sehr auf die Technik verlassen: Albl zufolge waren normale Klein- oder Mittelklasseautos genauso beteiligt wie der hochgerüstete BMW X 7 vom Donnerstag. Der Hauptkommissar: „Es gibt Fahrzeuge, die mit Tempo 80 oder 100 rausgerutscht sind, es gibt Raser, die mit 180 Sachen in eine Platzregenfront reingerauscht sind.“ Albl erklärt sich das Phänomen so: „Ganz offenbar ist das bewusste Autofahren ein Stück weit verloren gegangen. Manch einer reißt Hunderte Kilometer bei 150 oder 160 Sachen am Stück herunten und spürt die Geschwindigkeit vielleicht nicht mehr.“