Große Böllerkanone musste amtlich beschossen werden "Long Tom": Riesenknall in der Kaserne

Peter Engelbrecht

BAYREUTH. Erst ertönt ein schneidiges "Achtung", dann folgt ein ohrenbetäubender Knall. "Long Tom" hat es mal wieder kräftig krachen lassen.

 
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Erst ertönt ein schneidiges „Achtung“, dann folgt ein ohrenbetäubender Knall, der durch Mark und Bein geht. „Long Tom“ hat es mal wieder kräftig krachen lassen.

Montag punkt 10.51 Uhr wurde in der leerstehenden Bayreuther Markgrafenkaserne wieder geschossen, allerdings nur ein einziges Mal. Das amerikanische Artilleriegeschütz M 1, Spitzname „Long Tom“ sieht bedrohlich aus, ist allerdings harmlos. Sein Besitzer Thomas Krenzer aus Weidenberg hat es zum Böllergeschütz umbauen lassen, und diese Geräte müssen laut Gesetz alle fünf Jahre amtlich beschossen werden.

Einsatzgebiet Korea und Vietnam„Das ist das einzige private schussfähige Artilleriegeschütz Europas“, sagt der klein gewachsene Krenzer zu seinem großen Riesenböller mit einem Kaliber von satten 155 Millimetern. Die Maße sind beeindruckend: Das Rohr ist 7,4 Meter lang, das ganze Gerät 15,5 Tonnen schwer. Das Stahlmonster „Long Tom“ wurde 1941 in den USA gebaut und war im Zweiten Weltkrieg sowie in Korea und in Vietnam im Kampfeinsatz: 47,5 Kilogramm schwere Granaten wurden bis zu 23,5 Kilometer weit verfeuert und sollten den Feind in Fetzen reißen.Nach der mühsamen Restauration des Stahlmonsters folgte die amtliche Genehmigung für das Böllerschießen, „eineinhalb Jahre dauerte das“, berichtet Krenzer. Schließlich sind in Deutschland Kriegswaffen in privater Hand strengstens verboten. Das Bundeskriminalamt, das Verteidigungsministerium und das Bundesbeschussamt prüften und begutachteten die Kanone und erteilen schließlich ihren Segen für das Böllern. „Das Geschütz ist so umgebaut, dass keine Granaten mehr verschossen werden können“, beruhigt Krenzer.Den ausführlichen Bericht lesen Sie im Kurier.

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