Nein, man spielte hier wahrlich nicht die Bratensymphonien, als die der ältere Telemann seine Jugendwerke bezeichnete. Die Concerti mit einer oder drei Trompeten und mit oder ohne Pauken sind glanzvolle Beispiele höfischer und stolzer patrizischer Musik. Am Neujahrstag gelten die Aufzüge und Grave-Sätze zugleich dem Göttlichen wie dem Irdischen (Zuhörer). Man macht eine Musik in permanenter Bewegung jaja, ich weiß: Musik ist immer Bewegung, aber es gibt doch auch mindere, eher steife Interpretationen. Man hört an diesem Festabend: Corellis Concerto grosso op. VI/8 so bekannt wie deliziös durchgearbeitet ist in Wahrheit ein Drama, das von der Verkündigung über den Gang der Hirten zur Anbetung führt.