Teuer ist es auch in Bayreuth. Die Stadt muss jährlich 100.000 Euro zahlen, um hinter den Schmutzfinken her zu putzen. Zwei Mann vom Bauhof machen jeden Tag nichts anderes, als an den 76 Müllplätzen der Stadt zusammenzukehren und Müll zu sammeln. Ein „massiver Aufwand für die Dreckbären“, sagt Bernd Sellheim (48). Der Leiter des Stadtbauhofs hat aufgehört, sich darüber zu ärgern. Was ihn wütend macht, ist der Müll, der einfach in den Wald geworfen wird.
„Das ist pure Faulheit. Obwohl Brigitte Süß (59)zurzeit Krücken braucht, bringt die Bindlacherin ihre Flaschen und Dosen an den Müllplatz. Sie achtet darauf, „weil ich meinen Enkeln die Welt heil hinterlassen will“.
Rechtlich ist die Müllüberwachung in Ordnung, sagt Wilfried Schober vom Bayerischen Gemeindetag. „Solche Dreckbären sind bayernweit ein Problem." Seit fünf Jahren dürfen in Bayern öffentliche Plätze und Gebäude relativ problemlos videoüberwacht werden. Dort gehe es aber meist um Vandalismus oder Vorbeugung von Straftaten. Dass Gemeinden mit Videos Müllsünder fangen, ist ihm noch nicht bekannt. „Aber es ist ja erfreulich, wenn man mit geringem finanziellen Aufwand dagegen etwas machen kann", sagt Schober. Es brauche nur ein Schild mit deutlichem Hinweis. Außerdem müssen die Daten nach drei Wochen gelöscht werden.
Den Schmutzfink, der sein Altöl in Bindlach hinterlassen hat, erwartet eine Anzeige. „Nicht unter 300 Euro“, so heißt es aus dem Landratsamt, wird es ihn wohl kosten. Als nächstes will Bürgermeister Kolb über Kameras an weiteren Müllplätzen nachdenken. „Zur Not mach ich an jeden eine hin.“ Denn: Es reicht.