Des Wortsports wegen Herr von Grau aus Berlin im Interview

Andrea Franz
 Foto: red

BAYREUTH. Benny und Kraatz aus Berlin machen Rap für alle. Seit 2007 zimmern sie schnöde Alltagsgeschichten in Poesie und verpassen ihr die unterschiedlichsten Hip-Hop-Beats. Am Freitag, 1. Juli, sind Herr von Grau zu Gast beim Bayreuther Bürgerfest. Vorher reden die Musiker mit x-bay über ihre Leidenschaft.

 
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Frage: Warum Rap?

Herr von Grau: Ich (Benny) habe schon mit zwölf Jahren mit Breakdance angefangen. In dieser Szene tummeln sich auch Sprüher, Rapper und Beatboxer, mit denen man schnell in Berührung kommt. Ich fand Rap total cool, weil man so vieles in kurzer Zeit ausdrücken kann. Also hab ich angefangen zu rappen. Während Benny der Rapper von uns beiden ist, übernehme ich (Kraatz) den DJ-Part bei Herr von Grau. Ich bin eigentlich eingefleischter Rockmusik-Fan gewesen und habe Schlagzeug gespielt. Ab und zu habe ich Rap gehört und mir einen Plattenspieler gekauft. Wir hören aber beide auch jede Menge andere Musik verschiedenster Richtungen. Wenn wir mehr Zeit hätten, würden wir auch Techno-Musik machen.

Frage: Wovon handelt eure Musik?

Herr von Grau: Wir haben kein Thema, das wir immer wieder aufgreifen. Unsere Musik handelt von allem, was mich (Benny) interessiert. Es sind gefühlstechnische Momentaufnahmen, also Kopffotos. Es sind meistens schnöde Alltagsgeschichten in Poesie gezimmert. Manchmal sind es aber auch einfach Sprachspielereien. Ein Wortsalat ohne Sinn und Zweck dahinter. Wir machen das Ganze des Wortsports wegen.

Frage: Warum nicht Herr von Schwarz oder Weiß oder Grün?

Herr von Grau: Weil Grau die (Nicht-)Farbe der Unbestimmtheit ist und man nicht vom Bandnamen auf unsere Musik schließen können soll. Außerdem fand ich (Benny) die grauen Herren bei Michael Endes „Momo“ schon immer voll cool.

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