Bayern soll sieben Ankerzentren bekommen

Das Ankerzentrum, die zentrale Einrichtung zur Aufnahme und Abschiebung von Asylbewerbern, in Bamberg wurde in der Nacht auf Dienstag zum Schauplatz eines großen Polizeieinsatzes. Archivfoto: Nicolas Armer/dpa Foto: red

In Bayern soll es künftig sieben sogenannte Ankerzentren für Asylbewerber geben - in jedem Regierungsbezirk eines. Das geht aus einem neuen bayerischen «Asylplan» hervor, der an diesem Dienstag im Kabinett beschlossen werden soll. «Wir gehen bei den Ankerzentren in Vorleistung», sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München.

 
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Allerdings muss kein einziges dieser Zentren neu erreichtet werden, vielmehr sollen bestehende Einrichtungen entsprechend umgewidmet werden: Manching (Oberbayern), Bamberg (Oberfranken), Schweinfurt (Unterfranken), Zirndorf (Mittelfranken), Regensburg (Oberpfalz), Deggendorf (Niederbayern) und Donauwörth (Schwaben).

Bayern will eigene Abschiebeflüge organisieren

Auch vergrößert werden sollen die sieben Standorte nicht. «Wir brauchen dafür keinen einzigen Platz mehr», sagte Söder. Als erstes hatte der «Münchner Merkur» über den «Asylplan» berichtet. Das Konzept sieht auch vor, dass Bayern künftig in Eigenregie Abschiebeflüge für abgelehnte Asylbewerber durchführen wird.

In den geplanten Ankerzentren sollen Asylbewerber künftig das gesamte Asylverfahren durchlaufen, die Verfahren sollen damit schneller abgewickelt werden als bisher. Bei einer Ablehnung soll dann auch die Rückführung oder Abschiebung direkt aus Zentren heraus erfolgen.

Mehrheit der Bundesländer sperrt sich

Die bundesweite Einrichtung solcher Zentren ist ein zentraler Baustein der Asylpolitik von Bundesinnenminister und CSU-Chef Horst Seehofer. Die Mehrzahl der Bundesländer sperrt sich aber bislang dagegen.

dpa

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