Ein Maskenmann macht mächtig Alarm in der Bayreuther Fußgängerzone: Beim Bayern 3-Live-Event spielt Glockenbach, der sein Gesicht verbirgt, am Donnerstagabend seine und andere Hits. Vor der Bühne tanzen sie sich für Weihnachten warm.
„Wir kommen für einen Abend vorbei und pusten den Staub aus der Krippe.“ Mit diesem Motto hat Bayern 3 sein Live-Event beworben, das sich das Bayreuther Winterdorf bei einer Abstimmung des Radiosenders gesichert hat. Es gewann gegen andere Weihnachtsmärkte. Gestern dann der große Auftritt, der mit besinnlichen Weihnachten wirklich nichts am Hut hat.
Auch wenn es sich um „das erste Live-Event von uns auf einem Weihnachtsmarkt“ handelt, wie Verena Dürnholzner vom Bayern 3-Eventmarketing zu unserer Redaktion sagt. Der Name des Stargasts hat keinen weihnachtlichen Bezug. Und auch keinen regionalen – trotz der der Bühne so nahen Glocken der Schlosskirche und dem nebenan in der Fußgängerzone fließenden Bächlein. Glockenbach leitet sich vom Münchner Szeneviertel Glockenbachviertel ab. „Wir sind stolz, dass wir ihn hier haben“, sagt Dürnholzner. „Es war Wahnsinn, wie viele Leute sich an der Abstimmung beteiligten.“
Mit Hits wie „Dancing In The Dirt“, „Redlight“, „Brooklyn“ und aktuell „Dirty Dancing“ landete das Produzenten-Team große Chart-Erfolge. Die Lieder laufen im Radio rauf und runter. Und das ohne Gesicht. Denn der DJ tritt immer mit Maske auf. Das Motto: Gute Musik braucht kein Gesicht.
Das alles wollen viele aus Bayreuth und der Region live sehen – bei freiem Eintritt. Nach Schätzungen von Beteiligten sind 1500 bis 2000 Leute da. Die Bühne von Bayern 3 steht vor dem Winterdorf Richtung Fußgängerzone. Viele kommen schon um 19 vor. Da beginnt das Warmtanzen mit dem Bayern 3-Event-DJ Jerry Gstöttner. Auch die Bayreutherin Antje Fohrbeck ist mit ihrer sechsjährigen Tochter Malin schon da. „Sie sagt schon den ganzen Tag, dass sie das sehen will. Toll, das hier daheim bei uns zu haben.“ Die Kleine steht ganz vorne neben dem DJ-Pult. „Glockenbach hat immer so coole Lieder im Radio“, sagt Malin. Alle sind gespannt.
Max Vogel ist mehr als das. Der Geschäftsführer des Winterdorfs kann gar nicht ruhig stehen. „Es sind so viele Freunde da“, sagt er 30 Minuten vor dem Auftritt. Als der Regen – zumindest zeitweise – aufhört. „Es ist eine Ehre, aber ich habe auch Respekt. Unsere Gastronomie läuft auf Maximalkapazität.“ Es gibt sogar Bedienungen, die mit Glühweinfässern herumlaufen, um Ausschankbuden zu entlasten. „Jeder kennt seinen Job. Es ist eine große Ehre für uns.“
Party derweil vor der Bühne. Mirela Schaffer und Nadine Lauterbach aus dem Landkreis Kulmbach tanzen, singen, haben Spaß. Ihre Kinder toben in der ersten Reihe. Die Weihnachtsvorbereitungen sind zwar noch nicht ganz abgeschlossen, „aber das hier hat heute Priorität“, sagt Schaffer. „Die Abstimmung war eine richtig gute Idee“, sagt Lauterbach.
Um 20.30 Uhr ist es soweit. Der Maskenmann macht Alarm, spielt eine Stunde lang seine Hits, aber auch Lieder anderer Künstler. Der Bass donnert, die Menge singt. Der Staub ist weg von den Bayreuther Krippen.
