Bayerisches Innenministerium lehnt Antrag ab B85: Heinersreuth legt Widerspruch ein

Von Heike Hampl
 Foto: red

Der Gemeinderat in Heinersreuth wehrt sich gegen eine Absage aus München. Innenstaatssekretär Gerhard Eck hat der Gemeinde schriftlich mitgeteilt, dass das Innenministerium den Antrag ablehnt, die Bundesstraße 85 auf die Autobahn zu verlegen.

 
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Diesen Antrag hatte der Gemeinderat im November gestellt, um die Verkehrssituation auf der hoch belasteten Straße in den Griff zu bekommen. Mit der Verlegung der B85 sollte die Straße zurückgebaut werden und zur Staatsstraße umgewidmet werden.

Am Freitagabend beschloss der Gemeinderat einstimmig, dem Schreiben von Eck zu widersprechen. Mit der Art des Widerspruchs befasst sich der Bauausschuss im kommenden Jahr. "Unser Vorschlag war das Ergebnis langer Diskussionen. Ich glaube fest daran, dass es möglich ist, wenn nur der politische Wille da ist", sagt Bürgermeister Hans Dötsch (SPD).

Bürgermeister will Begründung nicht gelten lassen

Das Innenministerium hatte den Antrag der Gemeinde abgelehnt, weil die B85 als wichtige Tangente nach Thüringen gelte. "Ich sehe so gut wie nie ein Auto mit Thüringer Kennzeichen", sagt Dötsch zu dieser Begründung. Dazu, dass bisher nur in seltenen Fällen Bundesstraße auf Autobahnen verlegt wurden, sagt Dötsch: "Nur weil es noch nie da war, heißt es nicht, dass es schlecht wäre."

Für Pendler, die nicht ins Bayreuther Industriegebiet, sondern in die Innenstadt wollen, würde die neue Straßenführung Umwege bedeuten. Der Verkehr auf der A70 würde zunehmen und zum Beispiel Harsdorf mehr belasten. Seit Jahren ist die B85 Streitthema in Heinersreuth, täglich fahren 16.000 Fahrzeuge durch den Ort. Eine Umgehung ist zwar im Bundesverkehrswegeplan angemeldet, sie ist aber nur eines von mehreren hundert bayerischen Projekten, die auf grünes Licht vom Bund hoffen. Eine Heinersreuther Bürgerinitiative arbeitet gegen die Umgehung. Das Thema B85 kochte heuer hoch, weil wegen der Baustellen auf der A70 und der B22 noch mehr Verkehr durch Heinersreuth geleitet wurde. 

Foto: Harbach

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