Bayerische Hilfe für maximal fünf Flucht-Länder

Bayern will Fluchtursachen bekämpfen - und seine Hilfe auf wenige Länder beschränken. Archivfoto: KNA Foto: red

Bayern will Fluchtursachen bekämpfen - und seine Hilfe auf wenige Länder beschränken. Ein Land ist bislang gesetzt.

 
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Der Freistaat will seine Hilfe bei der Bekämpfung von Fluchtursachen auf maximal fünf Länder begrenzen. Entscheidend bei der Auswahl sei, dass durch die Hilfe Flüchtlingsströme vermieden werden, sagte Bayerns Europaministerin Beate Merk am Freitag der Deutschen Presse-Agentur nach einem Besuch im jordanischen Irbid. Die CSU-Politikerin macht sich bis Samstag (7. Mai) ein Bild von der Lage in dem syrischen Nachbarland.

Derzeit arbeitet Merk an einem Konzept zur Fluchtursachenbekämpfung, das während der Kabinettsklausur Ende Juli in St. Quirin vorgestellt werden soll. Als eines der Länder, die von der Hilfe aus Bayern profitieren sollen, ist bislang nur Tunesien gesetzt. «Wenn Tunesien fallen würde, würde das bedeuten, dass über dieses Land natürlich auch jede Menge Menschen das Mittelmeer überqueren wollten.»

Als wichtiges Feld zur Bekämpfung der Fluchtursachen nannte Merk Bildung. Die Syrer, die derzeit in Jordanien seien, «sind in aller Regel Menschen, die sagen: Wir wollen nicht weg aus Jordanien, sondern wir wollen zurück nach Syrien». Die Menschen müssten sehen, dass «ihre Kinder keine verlorene Generation sind», sagte Merk. Deshalb müsse zum einen Geld für Schulbildung bereitgestellt werden, zum anderen müsse Bildung auch möglich sein, ohne dass dafür gezahlt werden muss.

Merk besuchte in Jordanien unter anderem die Ausbildung von Wasserinstallateurinnen in Irbid sowie das Camp Zaatari vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen mit 80.000 Flüchtlingen nahe der syrischen Grenze. Neben dem Thema Bildung setzt der Freistaat auch auf medizinische Versorgung vor Ort.

«Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass ein Euro in Jordanien mehr bewirkt als zehn Euro in Deutschland», sagte Merk.

dpa

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