Wenn Schadstoffe entdeckt werden, muss der Schutt natürlich entsorgt werden. Lisa Höhn entscheidet, was recycelt werden kann und was auf spezielle Deponien gefahren werden muss.
Genau unter die Lupe
Sie hat Geoökologie studiert und entnimmt täglich Proben und analysiert diese. Immer wieder findet sie Material, das in einem Fachlabor genau unter die Lupe genommen werden soll. Ein Backstein weist zum Beispiel eine bläuliche Verfärbung auf. „Das ist ungewöhnlich“, sagt sie und will wissen, warum dies so ist. Das Geoteam aus Hof wurde mit der bodenkundlichen Baubegleitung beauftragt.
Höhn wird in den kommenden Wochen noch viel zu tun haben. In Rauhenstein werden die Gebiete rund um das ehemalige Sägewerk Fraas und die ehemalige Ockermühle untersucht, die Altlasten sorgfältig analysiert und ordnungsgemäß entsorgt. Im Anschluss daran wird die Geländeoberfläche wieder mit einwandfreiem unbelastetem Material hergestellt. Die N-Ergie rechnet damit, dass die Arbeiten etwa bis Ende November andauern werden.
Die Kosten liegen laut Willer bei einem „hohen fünfstelligen Betrag“. Die Untersuchungen und die Entsorgung sind eine Maßnahme für den vorsorgenden Wasserschutz. „Bisher messen wir in unserem Wasserschutzgebiet noch keine Effekte der Altlasten“, erklärt die Pressesprecherin. „Aber das Wasser hat ein langes Gedächtnis und wir wollen jedes Risiko für unsere Gewinnung ausschließen.“
Wolfgang Meiler hat noch ganz gute Erinnerungen an die Ortschaft, die jetzt zum Teil wieder freigelegt wird. „In Rauhenstein war immer etwas los“, erklärt er. Er selbst ist im Wasserwerk aufgewachsen, sein Vater arbeitete für die damalige EWAG. Die Großeltern hatten in Rauhenstein einen Laden mit Bäckerei, wo der junge Wolfgang viel Zeit verbrachte. Er erinnert sich auch an das Dorfwirtshaus Holzmann, an das Feuerwehrhaus und das gemeinschaftliche Kühlhaus. Die Orte Ranna, Lehnershof, Rauhenstein und Russhütte bildeten die Gemeinde Ranna.