Bakterien legen Kita lahm

Von Heike Hampl

In der Kindertagesstätte Brunnenwiese geht eine Infektion um: Streptokokken. Vor zwei Wochen war die Kita deswegen geschlossen, Leiterin Kathrin Pitroff hatte gehofft, die Bakterien los zu sein. Doch jetzt sind sie zurück. 

 
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Vor zwei Wochen sei es richtig schlimm gewesen, sagt Kathrin Pitroff. Sie leitet die Kita Brunnenwiese in Eckersdorf. 26 Streptokokken-Fälle hatte es da gegeben. Auch das Personal war betroffen. "Dann mussten wir den Kindergarten sperren", sagt sie. Das Gesundheitsamt hatte die sie beraten und diese Maßnahme empfohlen.

Sperrung mit Notlösung

Während der Sperrung hatte es nur eine Notlösung in der Turnhalle gegeben. 13 Kinder konnten so weiter betreut werden. "Gott sei dank waren die Eltern sehr hilfsbereit, und auch viele Großeltern sind eingesprungen und haben auf ihre Enkel aufgepasst", sagt Pitroff.

Denn: Währenddessen mussten die Mitarbeiterinnen die gesamte Einrichtung desinfizieren, sogar die Vorhänge heiß waschen. "Wir mussten wirklich jeden einzelnen Bauklotz umdrehen", sagt Pitroff. 

Streptokokken sind Bakterien. Einige davon sind ungefährlich, gehören zu den ganz normalen Bakterien im menschlichen Umfeld. Andere Streptokokken können Krankheiten auslösen. Zum Beispiel Scharlach. "Das Schwierige ist, dass jedes Kind etwas anderes hat", sagt Pitroff. Magen-Darm, Ausschlag - oder eben Scharlach.

Es geht wieder los

Vergangene Woche dann hat Pitroff die Kita wieder geöffnet. Doch jetzt fängt es wieder an. "Wir haben jeden Tag zwei neue Krankheitsfälle", sagt die Leiterin. Jedes Kind, das Krankheitsanzeichen zeigt, muss von den Eltern abgeholt werden. "Wir sind darauf angewiesen, dass der Kindergarten sich bei uns meldet", sagt Klaus von Stetten, Leiter des Gesundheitsamtes am Landratsamt. Bisher wisse er nichts vom neuen Krankheitsausbruch. "Wir müssten es untersuchen, um genaue Aussagen zu treffen. Ich kann nicht spekulieren, welcher Erreger umgeht." Oft, sagt von Stetten, sei es nämlich gar nicht wie vermutet.

Pitroff jedenfalls hat sich entschieden, die Kita für die rund 80 Kinder vor Weihnachten nicht mehr dicht zu machen. "Wir warten die Ferien ab", sagt sie. Und hofft, dass bis dahin alle Bakterien verschwunden sind.

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