Bahn: Diese Verbindungen werden besser

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 Foto: red

Bayreuth bekommt zwar auch im neuen Bahn-Fahrplan 2016 keinen Fernverkehr, aber die Verknüpfungen mit diesem in Nürnberg werden besser. Wesentlich besser. Auch sonst tut sich einiges auf der Schiene in der Region. Selbst Bindlach kann sich freuen.

 
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Der Ansprechpartner war zwar mit Uwe Domke, Geschäftsleiter der DB Regio Nordostbayern, nicht ganz der richtige. Aber Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe wollte ihr Anliegen dennoch loswerden: "Die Qualität der Bahnanbindung Bayreuths ist alles andere als zufriedenstellend", klagte Merk-Erbe am Montag im Rathaus und bekräftigte ihre Forderungen nach Streckenelektrifizierung und zweigleisigem Ausbau zwischen Bayreuth und Schnabelwaid. Damit konnte Domke nicht dienen, hatte aber dennoch gute Nachrichten für die Bayreuther Bahnreisenden im Gepäck.

Halbstündlich nach München

Wie zum Teil bereits zuvor bekannt wurde, bestehen ab Fahrplanwechsel zum 13. Dezember im Fernverkehrsknoten Nürnberg jeweils zur vollen Stunde von Bayreuth Anschlussmöglichkeiten an die ICE-Züge in Richtung Frankfurt, Köln und München. Von Montag bis Freitag profitieren die Bayreuther von einer Verbindung nach München im Halbstundenrhythmus und einer Fahrzeit von etwas über zwei Stunden. Und als Zuckerl obendrauf: Man muss nicht mehr in Nürnberg durch den halben Bahnhof laufen, sondern hat Anschluss am selben Bahnsteig. Ganz ohne Treppensteigen.

Zwischen Bayreuth und Nürnberg nähert sich der neue Fahrplan einem richtigen, symmetrischen  Halbstundentakt an. Auch wenn es noch etwas holpert, mit Taktzeiten von 01, 29, 03 und 15, beginnend mit der geraden Stunde. "Wir freuen uns über den neuen Fahrplan", ist Domke erleichtert. Schließlich haben die Fahrplaner nicht nur die Bayreuther Regionalexpresse, sondern auch diejenigen aus Weiden und Schwandorf, die Mittelfrankenbahn und sogar die S-Bahn-Linie 1 nach Hartmannshof unter einen Hut bringen müssen.

Mehr Züge während der Gartenschau

Was tut sich sonst noch: Während der Landesgartenschau verkehren an Wochenenden 32 statt 24 Züge täglich zwischen Bayreuth und Nürnberg. Und zwischen Lichtenfels und Nürnberg über Kulmbach/Bayreuth gibt es zwischen Mitte Januar und Anfang September mit zwölf  durchgehenden Zügen fünf zusätzliche. Ein Kollateralnutzen der Streckensperrung zwischen Lichtenfels und Bamberg.

Agilis fährt Weidenberg-Weiden

Größere Änderungen gibt es zum Fahrplanwechsel auch beim zweiten Bahnanbieter in der Region, Agilis. Die größte: Die bisherige Linie Bad Rodach-Weiden endet beziehungsweise startet künftig in Bayreuth, teilte das Unternehmen mit. Dafür wird die Linie Weidenberg-Bayreuth künftig bis Weiden verlängert. Mit diesen Folgen: Der Taktfahrplan zwischen Bayreuth und Weiden wird in beiden Richtungen ab 8 Uhr um rund eine halbe Stunde verschoben – außer im Schülerverkehr. In Bayreuth liegen Ankunft und Abfahrt von beziehungsweise nach Weiden ungefähr zur vollen Stunde, in Weiden ist die Ankunft grundsätzlich zur Minute 49 und die Abfahrt zur Minute 07. In Kirchenlaibach gab es bisher lange Aufenthaltszeiten, weil auf den Regionalexpress Nürnberg-Hof/Eger gewartet wurde. Künftig verkehren die Züge zwischen Bayreuth und Weiden unabhängig von der Regionalexpresslinie.

Kürzere Fahrzeiten

So verkürzt sich die Fahrtzeit zwischen Bayreuth und Weiden von bisher etwa 62 auf rund 50 Minuten. Zudem können Fahrgäste in Weiden künftig zusätzlich stündliche Anschlüsse von Bayreuth nach Schwandorf und Regensburg nutzen. Auf der Strecke Weiden-Lichtenfels muss zwar in Bayreuth umgestiegen werden (mit einer Wartezeit von gut einer halben Stunde auf den nächsten Agilis-Zug), doch bestehen sehr kurze Übergänge zum Main-Saale-Express und dem Regionalexpress nach Nürnberg. Und in Bindlach wird die ärgerliche Bedienungslücke um 12.18 und 17.41 Uhr geschlossen; Ramsenthal kann nun stündlich bedient werden.

Halbstündig nach Kirchenlaibach

Die Agilis-Züge auf der Strecke Bad Rodach – Bayreuth fahren ab Bayreuth zweistündlich nach Marktredwitz und Hof weiter. In der jeweiligen Zwischenstunde bietet Agilis diese Linie zweistündlich ab Bayreuth an. Bis auf einzelne Taktlücken am Vormittag ergänzen sich die Züge von Bayreuth nach Weiden sowie nach Marktredwitz und Hof bis Kirchenlaibach zu einem 30-Minuten-Rhythmus. Davon profitieren sowohl die Fahrgäste im Raum Immenreuth/Neusorg durch mehr Direktverbindungen mit Bayreuth, als auch die Einwohner von Stockau und Seybothenreuth durch weitgehend halbstündliche Züge von und nach Bayreuth. In Kirchenlaibach haben Fahrgäste der Agilis-Linie Bayreuth-Marktredwitz Anschluss zum Regionalexpress Richtung Hof. Auch der Anschluss Bayreuth-Eger kann hergestellt werden.

ICE-Anschluss mit Agilis

Da sich die Fernverkehrslinie München-Berlin um rund 30 Minuten verschiebt, sorgt in Lichtenfels Agilis künftig für den ICE-Anschluss von Bayreuth und Kulmbach in Richtung Berlin. Während der Streckensperrung verkehrt ersatzweise ein Regionalexpress Lichtenfels-Jena-Leipzig mit ICE-Anschluss in Leipzig Richtung Berlin und Hamburg.

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