Auskünfte von 13 bis 16 Uhr Heute Telefonaktion zu Organspende

Von Elmar Schatz
Nur etwa ein Drittel der Deutschen hat einen Organspender-Ausweis. Foto: dpa Foto: red

Bei der heutigen Kurier-Telefonaktion werden Fragen zum Thema Organspende beantwortet. Am  Samstag ist der „Tag der Organspende“. Täglich sterben durchschnittlich drei Patienten weil nicht genug Organe vorhanden sind.Die Telefonaktion findet von 13 bis 16 Uhr unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800/90 40 400 statt.

 
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Nur ein Drittel der Bundesbürger besitzt einen Spenderausweis. Deshalb müssen im Falle eines Hirntodes sehr oft die Hinterbliebenen über eine Organspende entscheiden. In dieser ohnehin schweren Situation ist das eine starke zusätzliche Belastung. Besser ist es, zu Lebzeiten Klarheit zu schaffen. Fundierte Informationen helfen, sich für oder gegen eine Spende zu entscheiden und einen Organspendeausweis auszufüllen.

Bei unserer Telefonaktion bekommen Sie Antwort auf Fragen, wie:

> Gibt es eine Altersgrenze für die Organspende?

> Welche Vorerkrankungen schließen eine Organspende aus?

> Lässt sich die Spende auf bestimmte Organe begrenzen?

> Wird die Entscheidung für oder gegen eine Spende registriert?

> Wer beurteilt, ob man vor einer Organentnahme wirklich hirntot ist?

Auskunft geben Kirsten Schütte und Beate Gray vom Info-Telefon Organspende – einer Gemeinschaftseinrichtung der Deutschen Stiftung Organtransplantation und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Wer möchte, erhält einen Organspendeausweis kostenlos zugeschickt.

Bundesweit wieder mehr Organspenden

Die Transplantations-Skandale haben viel Vertrauen zerstört. Auch Ärzte in Bayreuth werden regelmäßig mit Vorbehalten gegen eine Organ-Entnahme konfrontiert, bestätigt Xenia Pusch, Pressesprecherin der Klinikum GmbH. Nehme man sich jedoch genügend Zeit für das Gespräch, ließen sich Bedenken ausräumen. Aktuelle Zahlen über Organ-Entnahmen in Bayreuth nach Hirntod kann das Klinikum nicht nennen, weil der zuständige Transplantationsbeauftragte derzeit in Urlaub ist. 2012 waren ist sechs Organ-Entnahmen und im Jahr davor ebenfalls sechs.

Entnommen würden meist mehrere Organe, eine Einzelspende sei eher die Ausnahme, erklärt Pusch. Organentnahmen fänden meist nachts statt, da das Zeitfenster für die Entnahme sehr eng sei und alles reibungslos klappen müsse. Dazu reisten Transplantationsteams aus ganz Europa an. Die Organe würden auch europaweit vergeben. Am häufigsten entnommen würden Niere und Leber, aber auch das Herz.

Wird einem lebenden Spender etwa eine Niere entnommen und diese auf einen Patienten übertragen, der das Organ dringend braucht, so geschehe dies weder im Klinikum Bayreuth noch in der Klinik Hohen Warte, sondern in Transplantationszentren.

Die allermeisten Patienten – 90 Prozent – gehen dazu nach Erlangen, die anderen nach Regensburg oder Würzburg, teilt Dr. Bernhard Riedl, ärztlicher Leiter des KfH-Nierenzentrums in Bayreuth mit. „Die Patienten wäheln das selber.“ Riedl erklärt weiter: „Zirka 15 Prozent meiner Patienten sind auf der Warteliste. Die anderen sind zu krank, um die Transplantation zu überstehen. Dieses Jahr haben wir bisher nur zwei Nierentransplantationen gehabt.“

Bundesweit steigt die Zahl der Organspenden wieder. Von Januar bis Mai dieses Jahres sind 375 hirntoten Spendern Organe entnommen worden, im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 357 Spender, sagt Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation.

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